EA FC 24: Fifa, 2K, Anstoss und We Are Football – was macht die Konkurrenz?

Fifa 2k

Der EA FC 24 Karrieremodus ist bislang – sieht man von PES-Nachfolger EFootball ab – ziemlich singulär auf dem Markt von Fußball-Simulationsspielen. Aber was macht die Konkurrenz? Was ist dran an den Gerüchten, die Fifa habe mit 2K einen neuen Partner für ein neues Fifa-Spiel gefunden? Was machen We Are Football und Anstoss? Hier ein Überblick.

Beginnen wir mit dem Aufreger der Woche: Angeblich solle der Fußball-Weltverband Fifa mit dem Spielehersteller 2K einig sein, ein neues Spiel heraus zu geben. Analog zu der Terminologie der Spieleschmiede würde es Fifa 2k24 heißen. Auch auf Social Media wurde erklärt, das sei schon “offiziell bestätigt”, dazu sind sogar schon Screenshots verbreitet worden.

Um es gleich zu sagen: Dieses Gerücht ist falsch. Es stammt von dem Blogger MohPlay Inc, der dem “Kicker” aber inzwischen mitgeteilt, dass der Beitrag “auf Spekulationen der Branche und verschiedenen unbestätigten Quellen beruhte”. 

Mit anderen Worten: Er hat wie viele andere lediglich Gerüchte und Spekulationen verbreitet. Zwar spricht eine gewisse Logik für 2K, die mit NBA 2K24 ein ähnliches Sportspiel mit einem guten Karrieremodus herausgegeben haben. Doch es gibt keine Einigung, keine offizielle Beauftragung. Zuletzt hatte Fifa-Chef Ginani Infantino erklärt, man werde für den Herbst 2024 mit einem eigenen Spiel auf den Markt kommen.

Seither hat man nichts mehr gehört – und die Zeit ist inzwischen faktisch viel zu knapp, um bis zum Herbst, also dem Start der Fußballsaision, ein komplexes Fußballspiel auf den Markt zu werfen. Das ist nämlich alles andere als einfach, erfordert enorme Ressourcen und viel Erfahrung und Entwicklerkapazität. Die Fifa hatte schon 2023 ein Spiel mit großen Worten angekündigt.

Alles zum FC24-Nachfolger FC 25 findet ihr hier.

Das Problem sind die Lizenzen

Bislang passiert ist allerdings – nichts. Schließlich haben alle Spielehersteller zwei Risiken zu tragen: Erstens verlangt die Fifa für die Markenrechte am Namen “Fifa” eine horrende Summe, zuletzt war bei EA von einer Milliarde Dollar die Rede. Das war letztlich auch der Knackpunkt, der zum Bruch zwischen Fifa und EA führte. Dieses Geld muss erst einmal erwirtschaftet werden durch ein neues Game.

Zweitens sind die Lizenzen das Problem. Auch dazu gab es falsche Gerüchte diese Woche. Nein, die Fifa hat keinerlei Rechte und Lizenzen an Vereinen, Ligen und Spielernamen – die liegen bei den Fußballverbänden oder Vereinen selbst. Die 19 000 Spielerlizenzen, 30 Ligen und Verbände haben allesamt Verträge mit EA abgeschlossen und teilweise auch nach dem Bruch von EA mit Fifa verlängert.

Diese gelten weiterhin – wie deren Präsenz im Fifa-Nachfolger FC 24 zeigt. Hier müsste ein neuer Hersteller erst einmal neu verhandeln, und viele Rechte liegen Exklusiv bei EA. Da ist kein Durchkommen. Der jahrelange Streit zwischen EA und Konami um Lizenzen für Fifa und Pro Evolution Soccer (heute: EFootball) spricht Bände – Konami hat bislang nur wenige Clubs und Stadien wie die Allianz-Arena, Camp Nou und Clubs wie den SSC Neapel oder Atalanta Bergamo.

So bliebe ein neues Fußballspiel Stückwerk – selbst wenn das “neue Fifa” in Sachen Gameplay und Grafik beeindruckend wäre. Ohne echte Namen müsste an mit Borussia Bayern oder Viktoria Dortmund spielen und Mark Humbels in der Abwehr und Hartmut Kein im Tor – das macht wenig Spaß. Ob man fanbasierte Namen-Datenbanken einbinden könnte, ist fraglich.

We Are Football 2024

Was machen die anderen?

Ein Konkurrent, die Fußball-Simulation We Are Football von Gerald Köhler, dem legendären Entwickler der Anstoss-Reihe, stellt klar, dass er kein Nachfolger von Anstoss 3 sein will, seinem selbst von ihm entwickelten Spiel: “Da kann man nur verlieren.” Das sagte er dem Kicker. Es geht um Humor, eine gute Simulation mit hoher Tiefe, das Highlight ist das Vereinsmuseum und das Vereinsgelände. Allerdings hapert es an der Spieldarstellung.

Am 4. März ist der Nachfolger We Are Football 2024 erschienen, der kleine, aber entschlossene Fankreis steht treu zu der Serie. Die Kritiker loben da Game, weil noch mehr verbessert wurde. So schreibt etwa die Gamestar: “Die 2024 im Namen grenzt fast schon an Etikettenschwindel, denn seit Anstoss 3 kann mich an keinen Fußballmanager erinnern, der sich gegenüber dem Vorgänger so stark verbessert hat. Und dadurch löst er bei mir genau die Managergefühle aus, die ich persönlich beim ersten We Are Football noch vermisst hatte.”

Auch das neue “Anstoss 2022”, das zwar so aussieht wie die Spielereihe aus den 90er- und Nullerjahren, und auch so heißt, aber nicht mit dem Projekt in Verbindung steht, scheint keinen nachhaltigen Erfolg zu haben – nach Anstoss 2022 kam kein Nachfolger mehr heraus.

Bleiben EA und Konami auf dem Markt

So bleibt EA allein auf weiter Flur, auch mit der mehr simulationslastigen Variante Football Manager, die auch gerne in Fankreisen gespielt wird. Konami ist aktuell mit EFootball der einzige Konkurrent. Allerdins reißt die Kritik an den Bugs und Fehlern und der Darstellung aus Fankreisen nicht ab, ob sie für Herbst mit einer verbesserten Version am Markt auftauchen, ist offen. Zudem fehlt es eben an Lizenzen.