Die dritte Saison mit dem VfB Stuttgart im Fifa 21 Karrieremodus geht los – nach dem Pokalsieg, aber der verpassten Champions League. Das Zeugnis von VfB-Präsident Claus Voigt sowie Sportdirektor Thomas Hitzlsberger und Kaderplaner Sven Mislintat ist hervorragend. „Wir sind mit Ihren Leistungen außerordentlich zufrieden“, schreiben sie zum Saisonwechsel. Mit 134 Millionen Euro steht ein ordentliches Transferbudet zur Verfügung. Die Großbaustelle ist die Abwehr, die mit 75 Gegentoren nicht das Niveau der anderen Mannschaftsteile hat.
Die Anforderungen an die neuen Spieler sind hoch, die Binkowski und Hitzlsberger formulieren: „Die neuen Spieler sollen uns verstärken, schnell und erfolgshungrig sein und Entwicklungspotenzial haben.“
Das große Scouting-Netzwerk und die Facebook-Karierremodus-Gruppe hat eine Fülle an potenziellen Kandidaten gefunden: Perez, Todibo, Gomez, Ndicka, Salisu, Tapsoda, Militao, Thiaw, Kumbulla, Kral, Kehrer, Schuurs, Gimenez … um nur einige zu nennen (Vielen Dank für die tollen Vorschläge!!!) Sven Mislintat scheint sich in diesen Tagen teleportieren zu können, soviele Gespräche führt er.
Ozan Kabak zurück nach Hause
In die engere Auswahl kommen Thilo Kehrer von Paris St. Germain, Militao von den Tottenham Hotspurs, Todibo vom FC Barcelona. Von einem Gedanken ist man auf dem Cannstatter Wasen aber besonders begeistert: Ozan Kabak zurückholen! Der 2019 als eines von 50 Europas Top-Talenten gewertete Mann aus Antalya wechselte damals von Galatasaray Istanbul zum VfB Stuttgart, neben Benjamin Pavard einer der Glücksgriffe des ansonsten eher glücklosen Managers Michael Reschke.
„Hier hat er seinen Durchbruch geschafft, jetzt kann er uns weiterhelfen“, sagt der Trainer Rafael Binkowski. Nach dem Abstieg des VfB 2019 spielte er für den FC Schalke 04 und wurde Nationalspieler der Türkei. Nun stand er bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag, mit 22 Jahren eine 80er-Gesamtwertung. Im Mariott-Hotel in der Frankfurter Innenstadt mit Blick auf die Hochhaus-Skyline der Bankenstadt wird verhandelt. 40 Millionen bietet Binkowski – 80 Millionen wollen die Frankfurter. Am Ende einigt man sich auf 66,2 Millionen Euro.
Der Mega-Deal: Joe Gomez!
Da durch weitere Verkäufe (mehr dazu später) das Transferbudget bei schwindelerregenden 160 Millionen Euro liegt, setzt der VfB aber noch zu einem weiteren großen Coup an. Joe Gomez hat mit Jürgen Klopp in Liverpool die Champions League und die englische Meisterschaft gewonnen, wurde vom FC Bayern abgeworben und mit mit seiner 85er Gesamtwertung mit 25 Jahren ein gestandener Profi, der im Ruf steht, jede Mannschaft verbessern zu können.
Die Verpflichtung für 87,6 Millionen Euro sprengt alles bisher Dagewesene bei den Roten mit dem Brustring, die schwäbische Hausfrau würde erblassen. „Ich kann es kaum erwarten, ihn zu trainieren“, sagt der Teamchef Rafael Binkowski, „die Fans werden schon bald erleben, was Gomez kann. Er wird allen zeigen, dass er genau der Richtige für diese Aufgabe ist.“ Als Gomez tatsächlich auf dem Cannstatter Wasen auf dem Vereinsgelände vorgestellt wird, gibt es ein Blitzlichtgewitter.
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Kempf folgt Endo und Anton
Um die Neuverpflichtungen finanzieren zu können, wird auch Marc-Oliver Kempf verkauft. Eigentlich stand er nicht auf der Liste, doch die Wolverhampton Wanderers legen 21 Millionen Euro auf den Tisch – und Kempf kann mit 27 Jahren noch einmal im Ausland spielen. Waldemar Anton wurde schon im Juni verkauft, bei Waturo Endo stellt es sich etwas schwieriger dar: Der eigentlich schon im Frühsommer eingetütete Deal mit FC Getafe scheitert in letzter Minute doch noch. Auch beim FC Schalke 04 läuft es nun ähnlich, ein 18,6-Millionen-Deal scheitert. Das Management wird nervös, seine Ablöse ist fest eingeplant im Etat. Erst kurz vor Ende der Transferphase gelingt eine Einigung mit der TSG 1899 Hoffenheim, Endo wechselt für 18,2 Millionen Euro.
Eine Reihe von Jungspielern wird zudem ausgeliehen, etwa das Torwarttalent Camille Lenoir, der Mittelfeldmann Christoph Wolf oder Innenverteidiger Lio Dietrich. Der 22-jährige Däne Nicolas Nartey geht für 2,9 Millionen Euro zu Leeds United, er war auf dem Wasen nie so richtig angekommen.
Millionenangebote werden abgelehnt
Die anderen Mannschaftsteile sind jedoch für Verkäufe tabu. Wie schon im Vorjahr werden extrem hohe Summen aufgerufen:
- Der griechische Nationalstürmer Christos Tzolis könnte für 59,1 Mio zum FC Valencia, für 48,3 Mio zum VfL Wolfsburg und für 43,1 Mio zu Real Sociedad
- Silas Wamantiguka könnte für 41 Millionen Euro zu Atletico Madrid
- Torwart Gregor Kobel für 36,3 Mio zum FC Southhampton
- Kapitän Konstantinos Mavropanos für 26,7 Mio zu Benfica Lissabon
- Ryan Gravenberch für 8,2 Mio zum FC Turin
- Nicolas Gonzalez wird angeblich von Real Madrid umworben.
Lukas Klostermann – der Überraschungskandidat
Am wirklich letzten Tag des Transferfensters entwickelt sich noch ein Deal, den niemand auf der Rechnung hatte. Borussia Mönchengladbach kommt sieben Stunde vor Ende der Frist mit 21 Millionen Euro für den Rechtsverteidiger Adrian Pedrosa (79 Wertung, 24 Jahre) um die Ecke. Eigentlich wollte man in Stuttgart den schnellen Offensivverteidiger nicht abgeben. Die Fohlen bieten aber immer mehr und wollen ihn unbedingt haben – bei 26 Millionen Euro wird man doch schwach. Sofort wird mit dem holländischen Innenverteidiger Owen Winjdaal verhandelt, der schon bei den Innenverteidigern ein heißer Kandidat war. Doch die Verhandlungen scheitern an den Preisvorstellungen, Winjdaal ist zu teuer.
Denn so kommt ein Deal mit dem Nationalspieler Lukas Klostermann in Reichweite. Mit Athletic Bilbao wird per Zoom-Videoschalte verhandelt – Klostermann wollte schon länger nach Deutschland zurückkehren. Es wird hektisch und teuer, 52,6 Millionen Euro muss der VfB am Ende hinlegen, damit ist das Transferbudget nahezu weg. In der Presse wird die Frage gestellt, ob diese hohe Summe für einen 26-Jährigen mit 83er-Gesamtwertung nicht der Jugendstil-Philosophie des VfB widerspricht. Jedenfalls ist das Team jetzt komplett und hat bis auf die RM-Position (Wamangituka, 79) durchgehend 80er-Spieler in der Startelf.
Jugendstil im Vorbereitungsturnier – und der Supercup gegen Bayern
Im ersten Testspiel besiegt der VfB im European International Cup das große Manchester United mit 5:2, was für viele internationale Schlagzeilen sorgt. Binkowski lässt kräftig durchrotieren und stellt die jungen Nachwuchsspieler auf. Nach einem 4:4 im zweiten Gruppenspiel verliert der VfB gegen Tottenham Hotspurs 2:5. Immerhin zwei Millionen Euro Prämie gibt es, und der Waliser Kai Morgans kann als Ersatz-Stürmer glänzen.
Wenig erfreulich geht auch der Supercup gegen Bayern München aus. Als Pokalsieger will der VfB gegen die großen Bayern zumindest nicht erneut untergehen wie bei den früheren Aufeinandertreffen. Zwar kann Mason Mount früh das 1:0 schießen, doch dann machen Gnabry, Müller und Lewandowski kurzen Prozess: 1:5, die nächste Klatsche gegen die Bayern. Die neue Innenverteidigung um Gomez und Kabak zeigt zwar in einigen Szenen, was sie kann, muss sich aber noch ins Team einfinden.