Wie spiele ich im FC 25 Karrieremodus die türkische SüperLig? Welche Besonderheiten gibt es und wie ist der Spielmodus?
Die türkische SüperLig wurde 1959 als höchste Fußballspielklasse gegründet. Mit Ausnahme der 70er-Jahre haben die Istanbuler Mannschaften in der Regel um die Meisterschaft gespielt und blieben dabei weitgehend unter sich. Bei der Gündung der SüperLig waren alleine acht Mannschaften aus Istanbul mit am Start.
In der ersten Phase der 60er Jahre machten Besiktats, Galatasaray und Fenerbahce, die drei Istanbuler Clubs, die Meisterschaft unter such aus. Es entstand die Bezeichnung der „Großen Drei“. In den ersten 16 Jahren war Galatasaray acht Mal, von 1970 bis 1973 sogar drei Mal in Folge, Fenerbahce 6 Mal und drei Mal türkischer Fußballmeister. Auch die vorderen drei Plätze der Liga belegten sie mit wenigen Ausnahmen.
Trabzonspor vs. Fenerbahce
Erst im Jahr 1975 gelang es erstmals einem Nicht-Istanbuler Club, die Meisterschale zu erringen. Trabzonspor holte bis 1984 sieben Meistertitel, es gelang dem Team vom Schwarzen Meer sogar ein Titelhattrick. Sie waren die dominierende Mannschaft, nur Fenerbahce als Hauptkonkurrent dieser Jahre und einmal Besiktas gelang es, die Serie zu unterbrechen. In dieser Periode sprach man von den „Großen Vier“, Tranbzonspor kam in diesen Kreis mit dazu.
Es folgte in den 80er-Jahren eine Phase der Dominanz von Besiktas, die Schwarzen Adler wurden zwischen 1985 und 1995 fünf Mal Meister und fünf Mal Vizemeister unter dem deutschen Trainer Jupp Derwal und dem Spielertrio Metin-Ali-Feyyaz. Tranbzonspor konnte nicht mehr mithalten und verlor den Anschluss, das Team konnte im Titelkampf keine weiteren Erfolge mehr erzielen. Hauptkonkurrent von Besiktas war in dieser Zeit Galatasaray, lange Zeit mit Karlheinz-Feldkampf als Trainer, Besiktas holte 1994 den VfB-Meistertrainer Christoph Daum.
Dominanz von Galatasaray Istanbul ab 1997
Unter dem neuen Trainer Fatih Terim erzielte „Gala“ herausragende Erfolge – unter anderem vier Meistertitel in Folge, was bislang sonst keinem anderen türkischen Team gelungen ist. Im Jahr 2000 gewann man sogar den UEFA-Cup und den europäischen Supercup gegen Real Madrid. Gheorghe Hagi und Hakan Sükür waren die wichtigsten Torjäger dieser Erfolgsphase.
Mit dem Abgang von Terim zum AC Florenz und dem Wechsel von Sükür Ende diese Phase, und Fenerbahce Instaubl feierte bis 2009 großartige Erfolge mit vier Meistertiteln unter dem früheren Nationaltrainer Mutafa Denizli, der sogar mit allen drei Top-Vereinen Meister wurde. Fenerbahce verplichtete später mit Lorant und Christoph Daum, der zum dritten Mal nach zwei Engagement bei Besiktas an den Bosporus zurückkehrte. Auch Karlheinz Feldkamp kehrte zurück und feierte einen Meistertitel mit Galatasaray.
Die Drei dominieren wieder die Liga
Im Jahr 2010 errang Bursaspor am letzten Spieltag die Meisterschaft – das erste Mal seit 1984 ein Team außerhalb von Istanbul, damals war Trabzonspor noch erfolgreich. Seither wechseln sich die drei Top-Clubs weiterhin ab, nach einer Erfolgsphase von „Gala“ und Besiktas ist das Rennen derzeit wieder offen.
In der Bilanz liegt Galatasaray mit 22 Titel vor Fenerbahce (19) und Besiktas (16), Trabzonspor kann seine historischen 6 Meisterschaften vorweisen, ohne seit 1984 in erreichbarer Nähe einer weiteren gewesen zu sein.
Aktuell konnte, nachdem Besiktas und Galatasaray je zwei Mal Meister wurden, zum ersten Mal Basaksehir 2020 die Meisterschaft feiern, ein großartiger Erfolg für die Istanbuler Mannschaft, die zu den „Großen drei“ aufschließen möchte. Ein großes Spielfeld für Szenarien. 2021 wurde dann wieder Besiktas Meister und Pokalsieger.
Im Jahr 2022 gab es eine Sensation. Trabzonspor wurde türkischer Meister, ehe dann wieder für zwei Jahre Galatasaray das Kommando übernahm.
Neu: es gibt zwei Originalstadien und viel Atmosphäre
Erstmals gibt es in FC 25 zwei Originalstadien: Nämlich für Fenerbahce und Galatasaray. Für die anderen Vereine empfiehlt es sich, stimmungsvolle Stadien auszuwählen und auch die Originalnamen der Arenen einzutragen, das verleiht der Liga mehr Authentizität. Besonders gut kommt die Atmosphäre in den generischen Fifa-Stadien “Estadios de la artes” und “Sanderson Park” rüber, letzteres empfiehlt sich vor allem für Galatasaray.
Dennoch ist die Stimmung gut – die deutschen Sprecher kennen sowohl „SüperLIg“ mit ihrem korrekten Namen (und sagen nicht nur wie in exotischen oder unteren Spielklassen “die Liga)” als auch die Namen vieler Spieler der wichtigsten Vereine, sie packen sogar einige noch nie gehörte Sprüche zur besonderen Stimmung in den Stadien aus. Die schön gestalteten, in bunten Farben schillernden Trikots und die Logos erzeugen eine eigene Stimmung.
Der Modus der Liga
Die Saison geht von August bis Mai, alle 21 Teams treffen in 40 Spielen je zwei Mal aufeinander. Nur der Meister ist direkt für die Champions League gesetzt, auf Platz 2 kann man in die Qualifikation in die Königsklasse und spielt ansonsten in der Europa League. Die beiden Letztplatzierten steigen ab, der drittletzte muss Play-Offs mit dem 3. bis 6. der zweiten Liga TFF1 Lig – dies wird jedoch im Spiel nicht abgebildet, das nur die SüperLig simuliert wird und es keine Abstiege gibt. Liegen zwei Teams punktemäßig gleichauf, zählt die Tordifferenz aus beiden Spielen gegeneinander.
Pokal Türkiye Kupasi
Zudem gibt es noch den türkischen Pokalwettbewerb Türk Kopasi. Es gibt in der Realität vier Qualifikationsrunden in einem komplizierten Auswahlverfahren ohne Rückspiel, danach finden ein Viertelfinale, Halbfinale und Finale statt. Aufgrund der wenigen türkischen Mannschaften, die in Fifa simuliert sind, wird der Wettbewerb erst ab dem Viertelfinale simuliert und beginnt erst nach der Winterpause.
Rekordpokalsieger ist Galatasaray mit 18 Titeln, gefolgt von Besiktas (11, ein Titel umstritten), Tranzonspor (9) und Fenerbahce (7). Im Gegenastz zur Liga konnten aber hier schon 12 andere Teams sich in die Siegerliste eintragen, jenseits der Großen Drei. In der Saison 2019/20 gewann zum 9. Mal Trabzonspor den Wettbewerb.
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Der Sieger erwirbt das Recht, an der Europa League teilzunehmen, ist er schon für die Champions League qualifiziert, darf der unterlegene Finalist dieses Recht wahrnehmen. Kleines Schmankerl: Bei der Spielaufstellung für die Pokalspiele werden die Spieler mit Konterfei gezeigt, ähnlich wie in der englischen Premier League im FA-Cup.
Strategien
Die SüperLig bietet hohes Spannungspotenzial, weil die Leistungsdichte mittlerweile ziemlich hoch ist. Der Sprung der vier besten Vereine aus Istanbul zu den darauffolgenden Mittelfeldmannschaften ist nicht allzu groß, was im Fifa-Alltag zu engen Tabellensituationen führt. Es ist durchaus realistisch, dass die großen vier Vereine in der Tabelle weit untern rangieren und andere plötzlich vorne liegen. Daher ist es mit jedem Verein reizvoll, in der türkischen Liga zu spielen.
Alle Mannschaften, auch die schwächeren, weisen eine hohe Zahl von ausländischen Legionären zumeist im gesetzten Alter auf. Viele sind über 30 und über ihren Zenit schon hinaus, veredeln ihren Karrierehebst in Vereinen in der SüperLig. Sie prägen oft die Leistungsachse der Mannschaft und stellen die stärksten Spielern, bei den vier stärksten Vereinen aus Istanbul haben sie sogar 80er-Stärken.
Für den kurzfristigen Erfolg sind diese Spieler sicher gut, doch wer langfristig ein Team aufbauen will, sollte sich auf wenige altgediente Leistungsträger konzentrieren, Spieler über 29 Jahre verkaufen und durch wachstumsfähige Talente ersetzen. Das bedingt bei einigen Vereinen – wie Fenerbahce – einen radikalen Umbau des Kaders, der sich aber lohnt.
Transfertipps findet ihr hier.
Türkische Talente für die Türkei
Reizvoll ist die Strategie, wieder mehr türkische Spieler in den Vereinen zu haben. Unsere Liste mit den besten türkischen Spielern ist dafür ein guter Anhaltspunkt. Wer Stars wie Hakan Calhanoglu von Inter Mailand, Orgun Köcku von Benfica Lissabon oder Ferdi Kaduoglu von Brighton and Hove Albion holt, bekommt gute 80er-Spieler, die allerdings gut 20 Millionen kosten dürften.
Das gilt auch für Super-Jungstar Arda Güler. Es gibt aber auch eine Preisklasse drunter hochveranlagte Jungspieler: Etwa Can Ozun von Eintracht Frankfurt oder Serdar Saatci von Trabzonspor. Mit der Zeit wächst eine türkische Mannschaft mit Potenzial heran, die Champions League zu gewinnen.
Es lohnt auch die Investition in einen guten Jugendscout, idealerweise mit türkischem Pass, um Talente zu suchen, er wird am Bosporus und in Anatolien schnell fündig werden und ausgezeichnete Jugendspieler rekrutieren, die über die Jugendakademie in die erste Mannschaft wandern und dort ihren Aufstieg zu Stars beginnen können, entsprechende Strategie dafür vorausgesetzt. Neben der Türkei kann als kulturell und religiös ähnliches Land auch Saudi-Arabien gescoutet werden, allerdings sind Talente hier deutlich dünner gesät.
Szenarien
Die SüperLig bietet eine Vielzahl von Spielmöglickeiten. Am spannendsten ist es sicherlich, einen der „Großen Drei“ Besiktas, Fenerbahce oder Galatasaray sowie den Ex-Meister Medipol Basaksehir auszuwählen und mit den anderen um die Meisterschaft zu kämpfen. Alternativ kann man auch versuchen, mit mittelstarken Vereinen wie dem siebenmaligen Meister Trabzonspor, Analyaspor, Antalyasor oder Bursaspor, die bereits Meister waren und einen durchaus interessante Kader haben, die Großen zu ärgern.
Vereine mit drei Sternen wie Denizlispor oder Gaziantep sind schon eine größere Herausforderung, zumal angesichts der Überalterung des Kaders meistens umgebaut werden muss für die langfristige Oreintierung. Und wer die ultimative Härte sucht, sollte mit den schwächsten Vereinen spielen, BB Erzurumspor oder Hatyaspor mit zweieinhalb Sternen.
Der Weg in die Champions League ist weit, selbst für die Großen Drei ist meist im Achtelfinale oder gar in der Gruppenphase Schluss, weil man mit Inter Mailand oder dem FC Arsenal nicht mithalten kann. Es benötigt also einen langen Atem, gute Einkäufe und gutes Scouting.
Wie in anderen Ligen gibt es natürlich die Möglichkeit, einen „großen“ Club klein zu machen: Alle guten Spieler von Galatasaray Istanbul verkaufen und durch junge Talente zu ersetzen.