Worauf muss ich achten, wenn ich im Fifa 22 Karrieremodus in der spanische LaLiga spiele? Wo gibt es Originalstadien, wie ist der Modus und wie die Atmosphäre?
Der Name der Liga hat sich mehrfach geändert, von 2008 bis 2016 nannte sie sich LaLiga BBVA, durch den Wechsel des Namenssponsors zur Santander-Bank heißt seit seither LaLiga Santander. Gegründet wurde die “Primera Division” 1929, der erste Meister war der FC Barcelona. In dieser Frühphase waren die Katalanen noch mit Athletic Bilbao das dominierende Team, erst 1953/54 stieg Real Madrid mit dem ersten Titel zu den Topteams auf – seither haben sich Real Madrid und FC Barcelona beständig abgewechselt mit den Titel.
In dieser ewigen Rivalität zwischen Barcelona und Real führen die Katalanen mit 34 Meisterschaften, gefolgt von 26 Titeln von Real Madrid. Mit weitem Abstand folgen dann Atletico Madrid mit 11 Meisterschaften, Athletic Bilbao mit acht Titeln (zuletzt 1983/84) und der FC Valencia (zuletzt 2003/04) mit sechs Meisterschaften.
Modus der Liga
In LaLiga spielen seit der Saison 1997/98 20 Mannschaften, dadurch ergeben sich 38 Spieltage. Aufgrund des heißen Sommers in Spanien beginnt die Saison erst spät, Ende August oder Anfang September, und endet im Juni. Es gibt eine kurze Winterpause zwischen Weihnachten und Silvester. Es gibt vier Champions-League-Plätze und zusätzlich zwei Startplätze für die Europa League, so dass die ersten sechs Teams der Liga international spielen. Die drei letzten der Liga steigen ohne Relegationsspiel ab. Haben zwei Teams die gleiche Punktzahl, zählt nicht die Tordifferenz, sondern der direkte Vergleich beider Clubs.
Zusätzlich gibt es den Copa del Rey, den nationalen Pokal, der durchgehend in zwei KO-Spielen mit Hin- und Rückrunde ausgetragen wird. Neben den Vereinen der ersten und zweiten Liga sind auch die besten Teams der dreigeteilten dritten Spielklasse sowie die meister der Viertligen starberechtigt. Allerdings sind in Fifa nur die Teams der ersten beiden Ligen animiert. Der Sieger der Copa del Rey erhält ebenfalls einen Startplatz der Europa League. Rekordsieger ist der FC Barcelona mit 30 Titeln, gefolgt von Athletic Bilbao (23) und Real Madrid (19).
Was macht LaLiga so besonders?
Viele Clubs sind hoch verschuldet. Im Jahr 2012 betrug der Schuldenberg der Vereine 3,5 Milliarden Euro. Aktuell hat der FC Barcelona Schulden von 440 Millionen Euro. Durch eine Reform im Jahr 1990 wurden die Vereine in Sportaktiengesellschaften umgewandelt – nur noch FC Barcelona, Real Madrid, Athletic Bilbabo und CA Ossasuna haben darunter noch Vereinsstrukturen. Im Gegensatz zur Premier League ist kein Verein an der Börse notiert. Den meisten Clubs gehört ihr Stadion, so dass die Zuschauereinnahmen einen hohen Anteil ausmachen. Die Fernsehgelder handelt jeder Club selbst aus, was die “großen Drei” deutlich bevorzugt.
Szenarien und Vereine
Die Spannung in LaLiga hängt natürlich stark am Wettbewerb der beiden Topclubs Real Madrid und FC Barcelona, aber auch an den starken Verfolgern die dem 2021er-Meister Atletico Madrid oder dem FC Sevilla. Reizvoll ist, die extrem junge Mannschaft vom FC Barcelona, der nach dem Abschied von Lionel Messi zwangsweise auf Talente setzen muss, nach oben zu führen und im ewigen Duell mit Real bestehen zu lassen.
Oder die Krise in der Saison 2021/22 von Meister Atletico vergessen zu machen. Spannend ist natürlich auch, kleine Clubs die RCD Mallorca oder CA Osasuna nach oben zu bringen, schon in der zweiten Liga dabei zu starten – das macht Langzeitspaß. Alternativ kann man auch einen Top-Club zwingen, mit Zwangsabstieg und Spielerverkauf neu anzufangen.
Atmosphäre und Stadien
Mit 17 Originalstadien ist LaLiga extrem gut animiert, eine tolle Atmosphäre bieten etwa das Wanda Metropolitana von Atletico und natürlich das Estadio Santiago Bernabeu von Real Madrid, aber auch die kleineren Clubs punkten mit dichter Atmosphäre und toll animierten Fanreihen in den Stadien.
Die Geschichte von LaLiga: Immer spannend!
60er-Jahre: Das “weiße Ballett” von Real und das Stadtduell in Madrid
In den 60er Jahren begann die Dominanz des spanischen Fußballs auch in Europa und von Real Madrid. Fünf Titel in Folge wurden von 1961 bis 1965 gewonnen, fünf Mal der Pokal der Landesmeister geholt, gleichzeitig gewann Barcelona zwei mal den Messestädte-Pokal (später Uefa-Cup), auch der FC Valencia und Real Saragossa als Nummer drei der Liga siegten in europäischen Pokalwettbewerben.
Zwischen 1965 bis 1973 haben die Erzrivalen in Madrid, Real und Atletico, die Meisterschaft untereinander ausgetragen, nie mehr konnte Atletico auf diesem Niveau mit Real mithalten. Im Finale des Pokals der Landesmeister 1974 unterlag man aber den “Königlichen” – die Machtverhältnisse waren wieder hergestellt. Das Stadtderby prägt bis heute den spanischen Fußball. Der FC Barcelona verlor den Anschluss, Real Saragossa war die Nummer drei und gewann auch Europapokalwettbewerbe, ehe 1971 der Abstieg erfolgte.
Real gegen Barcelona – von 1973 bis 2012
Mit der Meisterschaft 1973/74 in einer “mystischen Saison” und dem holländischen Starspieler Johan Cruyff, der auf der Gegenseite bei Real in Alfredo di Stefano seinen genialen Konterpart fand, kehrte der FC Barcelona wieder an die Spitze der Liga zurück. Real verpflichtete die deutschen Spieler Günther Netzer, Paul Breitner und Uli Stielecke und sicherte sich viele weitere Titel.
Nur kurz gab es Unterbrechnungen des Dauerduells, etwa 1983 sammelten die baskischen Clubs Athletic Bilbao und San Sebastian einige Titel in Serie. Ender 80er-Jahre konnte Real Madrid erneut fünf Titel in Folge gewinnen wie in den 60er-Jahren. Doch Barca konterte mit vier Titeln – 1992 und 1993 verlor Real jeweils am letzten Spieltag entscheidend gegen CD Teneriffa.
In den 90er-Jahren setzte sich das Duell fort, durch mehr Fernsehgelder konnte der FC Valencia zur Nummer drei aufsteigen. Im 21. Jahrhundert erhielt das Duell Real gegen Barca neue finanzielle Dimensionen, verbunden mit einem Wettlauf um die weltbesten Spieler – nach der Meisterschaft 2008/09 durch einen 6:2-Sieg im Estadio Bernabeu wurden 2009/10 riesige Summen investiert, Cristiano Ronaldo, Xabi Alonso oder Karim Benzemba wurden bei Real verpflichtet. Doch Barcelona konnte Dominanz behaupten und holte deutlich mehr Titel.
Dreikampf in der Liga – Atletico schließt auf
Im Jahr 2014 konnte Atletico Madrid Meister werden und damit erstmals seit zehn Jahren weder Real noch Barca. Unter dem neuen Trainer Diego Simeone wurde sogar erstmal seit 15 Jahren das Stadtderby gewonnen. Zwar gelang Atletico kein weiterer Titel seither, doch spielt man mit den beiden großen Teams auf Augenhöhe mit. Diese holten jedoch weiter die Titel, Real gewann 2016 sogar zum zweiten Mal in Folge die Champions League. Atletico konnte 2018 die Europa League gewinnen. 2021 wurde Atletico knapp Meister.