Osteuropa-Liga: Moskau verliert – und holt Akinfejew zurück!

Was für ein Szenario: In einer Superliga mit osteuropäischen Vereinen kann ZSKA Moskau nach einer Fast-Pleite sich immerhin in Liga zwei behaupten. Der neue Coach Rafael Binkowski muss das Unmögliche möglich machen – in die erste Osteuropa-Liga aufsteigen, Leistungsträger verkaufen und den Präsidenten Wladimir Putin bei Laune halten.

Schon nach wenigen Wochen ist der Sanierungsbeitrag erbracht, sogar übererfüllt: 67,6 Mio Euro Erlöse durch die Wahnsinns-Transferphase zu Beginn, Binkowski hat seinen Job offenbar effizient erledigt. “Man merkt die deutsche Disziplin”, lobt der Präsident Jewgeni Giner die Arbeit. Ein wenig finanziellen Puffer gibt es sogar noch für Unvorhergesehenes. Das Startrecht in Osteuropa-Liga 2 steht also – mit vollem Elan stürzt sich die junge Mannschaft ins Training und Taktikstudien. Unter Binkowski sind iPads für alle Pflicht, akribische Vorbereitung ist angesagt!”

Ein Auftakt nach Maß: Sieg im ersten Spiel gegen Wisla Krakau

Wie fällt der Empfang der Fans für das junge Team aus? Es gibt durchaus kritische Transparente, aber als das Team den Rasen in der WEG-Arena betritt, wird es freundlich begrüßt. Und das erste Spiel zahlt das Vertrauen zurück: Die Neuzugänge treffen: Mikhail Ignatov erzielt gleich im ersten Spiel ein wichtiges Tor, nachdem Chalov die frühe Führung der Gäste egalisiert hatte. Schon kurz nach der Pause macht Oblyakov alles klar – der Trainer kann noch einige Wechsel vornehmen. Standesgemäß 3:1 – so kann es weiter gehen!

Zwei Niederlagen – Moskau staunt über das Niveau der Liga

Zunächst geht ZSKA mit einem Tor von Ilya Shkurin in Führung im Spiel gegen die Tschechen von Slovan Liberec – doch dann gibt es zwei dumme Gegentreffer. “Wir hatten nicht damit gerechnet, gegen diesen Gegner Probleme zu haben”, räumt der Coach Rafael Binkowski ein, “vielleicht haben wir das Niveau der Liga überschätzt und können nicht nur mit jungen Talenten überzeugen.”

Sensation in Moskau: Binkowski holt Nationalheld Akinfejew zurück!

Ein klandestines Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin im Kreml – so hoch wird diese Personalie gespielt. Dicke Mauern, schwere Teppiche, der Geruch der Macht – Wladimir Putin empfängt den ZSKA-Coach! Etwas mulmig ist ihm schon. Doch Putin hört sich die Idee an – Igor Akinfejew von AS St. Etienne zurückholen, um ZSKA zu stabilisieren? Ein guter Plan. Wladimir Putin zuckt mit der linken Augenbraue – schon überreicht ein Emissär einen diskreten Scheck. “Wir regeln das”, sagt der Präsident der Russischen Förderation.

Am nächsten Tag steht Igor Akinfejew vor der Clubzentrale – und ein Anruf aus Frankreich kommt rein. “Wir können es uns nicht erklären, aber es war ein Fehler im Vertrag – wir müssen den Deal mit Akinfejew rückabwickeln, excusez moi!” Binkowski will gar nicht genau darüber nachdenken, überweist die 4,5 Millionen Euro zurück, und ein freudestrahlender Nationaltorwart steht am nächsten Tag wieder auf dem Platz.

Binkowski will auch auf Veteranen setzen

Das ist mal ein Ausrufezeichen in einer von Jugendwahn dominierten Fußballwelt: Natürlich hat Binkowski auch eine ganze Reihe von jungen Talenten verpflichtet, notgedrungen ob der Geldnot, aber nicht nur Akinfeev, auch andern Oldtimer sollen den Club stabilisieren. “Die zweite Osteuropa-Liga hat eine solche Leistungsdichte, dass wir auch auf erfahrene Spieler setzen müssen”, sagt der Coach. Auch ohne Putins Mithilfe, denkt er sich dazu.