Ein Neuling statt Zinedine Z. bei Real Madrid

Fiktive Karrierestory mit Real Madrid. Florentino P. führte ein Selbstgespräch am Trainingsgelände von Real Madrid und grübelte vor sich hin: “ Was soll ich jetzt mit Zinedine Z. machen?”. Wir können uns keinen neuen Trainer leisten und gewonnen haben wir auch nichts in der letzten Saison und die “Pfeifen” vom Investmentfond haben kein Sponsoring Deal an Land gezogen”. Er saß alleine auf der Tribüne und goß sich noch ein weiteres Gläschen Rioja ein. Eine weitere titellose Saison könne er sich nicht leisten.

Zu diesem Zeitpunkt hospitierte der engagierte Jung -Trainer Gert B. durch Vermittlung eines internen Real- Kontakts bei Zinedine Z. In der Trainingseinheit stand ein Match zwischen dem ersten Anzug der Madrilenen und der zweiten Mannschaft am Programm. Gert B. übernahm das Coaching der zweiten Mannschaft.

Von der zweiten Mannschaft nach oben?

Die jungen Spieler der zweiten Mannschaft wollten sich bei Coach Zinedine Z. für einen Wechsel zum ersten Team profilieren und gewannen das Testspiel mit 3:1. Florentino P. war von der Spielweise beeindruckt und suchte das Gespräch mit dem jungen Trainer. Das Spiel war so ganz anders als das behäbige Ballgeschiebe der Altstartruppe unter dem französischen Weltmeisterspieler. Da kam Florentino P. eine Idee.

Nach dem Spiel bat er den Trainer Gert B. noch in seinen gepanzerten Wagen, eine schwarze S-Klasse mit Luxusausstattung und dem Duft von schwerem Leder. “Bitte setz dich, Gert, spreche ich deinen Namen richtig aus? Nimm dir ein Glas Sekt”, sagte er, und aus der Mittelkonsole fuhr langsam ein sprudelndes Glas Sekt hervor. Beeindruckt nippte der junge Trainer an dem Glas.

Trainer beim Starensemble von Real

Auf dem Weg zum Clubgelände fragte der Präsident: “Könntest du dir vorstellen bei Real Madrid zu trainieren?”. Dieser sagte verdutzt: “Natürlich wäre es ein Traum, bei Real Madrid eine Jugendmannschaft zu übernehmen, gar keine Frage.”  “Nein, Nein”,  antwortete Florentino P. und goss sich ein Glas Rotwein ein. “ Die Profis” kannst du trainieren, nur darfst du für die Transfers kein Geld ausgeben und du musst Minimum einen Titel holen”, sagte er. Und schaute dem Trainer tief in die Augen: “Sonst feuere ich dich.” Und er bestellte eine weitere Flasche Rioja.”

Gert B., der vor kurzem noch Rosen in der Wiener Vorstadt gezüchtet hatte und als Trainer von Austria Wien mehr oder weniger erfolgreich war, ging im Kopf dieses irre Szenario durch. Wie sol das gehen? Der Präsident lächelte: “Wir brauchen Einnahmen. Verkaufe die Spieler die du nicht benötigst und kaufe junge gute Spieler”. Völlig verrückt, absoluter Wahnsinn, dachte B., und glaubte an einen Scherz. Doch der Präsident meinte es toderstn.

Auf dem Platz mit Karim Benzema und Sergio Ramos

Nein, das konnte nicht wahr sein. 81 000 Kehlen im Estadio Santiago Bernabeu jubelten Gert B. zu und versuchten, seinen komplizierten Namen in Fangesänge einzubauen. “Bu—kk—leitnero …”, hieß es da. “Ich sollte mich wieder wie früher nennen”, murmelte er vor sich hin. Das Topstarensemble auf dem Platz, in einer Woche mehr verdienten als die Austria-Spieler im ganzen Jahr. Zinedine Z. in die Wüste geschickt – und nun sollte er gegen Ateltico antreten im ersten Spiel. Ein wenig zitterten Gert B. die Knie, doch er ließ sich nichts anmerken und setzte ein Pokerface auf.

Die Rede seines Lebens

Die Ansprache in der Kabine musste sitzen. “Ihr kennt mich nicht, aber ich kenne euch. Ganz genau, jeden von euch habe ich beobachtet, analysiert, sehe seit Jahren eure Spiele – ich bin wie euer bester Freund, der strenge Vater und die liebende Mutter, die euch die Schuhe auf den Platz hinterherträgt”, begann er seine Rede, das erste Schmunzeln wich der finsternen Skepsis auf den Gesichtern, “ihr dürft alles auf dem Platz. Fluchen, jubeln, weinen, eure Wut rauslassen, den Gegner – elegant – umgrätschen. Aber eines dürft ihr niemals: Mich enttäuschen! Dann werdet ihr erfahren, dass Österreicher nicht nur charmant und höflich, sondern auch ziemlich unangenehm werden können.” Was sagte er da, um Himmels willen, zu Benzema und Ramos?

Doch jetzt musste er es durchziehen. “Also, keine Ausreden, eure Erfolge der Vergangenheit zählen nicht, interessieren mich nicht. Heute müsst ihr euer Herz zerreißen und alles geben! Lauft um euer Leben, egal wieviel ihr verdient, wer wieviele Instagram-Fans hat – jetzt ist auf dem Platz, reißt euch den A…. auf und kämpft, bis ihr Atletico mit 4:0 besiegt habt und die Spieler heulen wie Schlosshunde mit Bauchschmerzen, Männer!!”

Die Ansage für die Superstars
Und nun? Große Augen, baffes Erstaunen. Niemand sagte etwas. Gert B.  machte sich bereit, seinen Koffer zu packen und Madrid nie mehr zu besuchen. Dann trat Sergio Ramos hervor und kratzte sich am Bart. “Trainer, das war …..”, Ramos machte eine bedeutungsschwangere Pause, “…. großartig!” Er schaute sich um. “Großartig, niemand hat sich je getraut, so mit mir zu reden, diesen Weltmeistern und Millionären hier. Dabei war es dringend nötig, dass uns jemand in den Allerwertesten tritt und unsere Leidenschaft weckt. Bravo!” Der Abwehrstar begann zu klatschen – und alle stimmten mit ein.

Und dann liefen sie in dieses großartige Stadion, 81 000 Fans sangen was von “Bukka-leitero”  – und der Mann aus Wien fühlte sich einfach nur großartig. Dann ging es los. Trubel, Jubel, Kampf und Chaos, Gert B. handelte nur noch aus dem Bauch heraus. Karim Benzema traff zwei Mal. Als der Schiedsrichter das Spiel abpfiff, kamen seine Spieler alle auf ihn zugerannt, mit offenen Mündern und staunenden Gesichtern. “Trainer, Trainer, es steht 4:0, genau wie sie gesagt haben! Das gibt es doch nicht!”

Gert B. wollte laut losprusten, als ihn die Superstars wie kleine Kinder mit großen Augen anschauten. Doch er riss sich zusammen, und sagte nur: “Nennt mich nur: den Propheten. Und glaubt mir, wenn ich euch sage, ihr gewinnt 4:0. Ich weiß das.” Und schon hatte Gert B. seinen Spitznamen bei den Spielern und Fans in Madrid weg: La Profeta, der Prophet.

Story to be continued