Es macht den Fifa 22 Karrieremodus interessanter, mit Verletzungen zu spielen. Man kann im Hauptbildschirm bei den Einstellungen übrigens festlegen, ob man mit oder ohne Verletzungen spielen möchte. Wir empfehlen, Verletzungen zu aktivieren. Dies macht den Karrieremodus wesentlich realistischer und herausfordernder, weil solche Ausfälle zum Fußball-Alltag gehören und Abwechslung in den Ligaalltag bringen. Wie kann der Ausfall des Topstürmers kompensiert werden? Bricht der mühsam austarierte Kader zusammen? Rücken jetzt andere Spieler nach, die bisher nur auf der Bank gesessen haben?
Die Erfahrung aus unzähligen gespielten Karrieren zeigt, dass selbst die katastrophalste Verletzung, ein Kreuzbandriss mit 7 Monaten, ihr Gutes hat: Plötzlich darf sich der 17-jährige Jugendspieler beweisen, der mit Stärke 65 kaum zum Einsatz kam – und zeigt eine Leistungsexplosion. Wenn der verletzte Stammspieler mit 80er-Stärke zurückkommt, hat er inzwischen einen 72er Backup, dessen Wert sich verdoppelt hat.
Verletzungen vermeiden
Dennoch sollte man als vorausschauender Planer und Manager natürlich versuchen, Verletzungen möglichst zu vermeiden. Fallen 3 bis 4 oder noch mehr Stammkräfte aus, kann die Stärke des Teams dramatisch nach unten gehen. Oder noch entscheidender: Im Spiel fehlen dann möglicherweise Schlüsselspieler, die durch ihre Geschwindigkeit, Torgefährlichkeit oder Kopfballstärke in wichtigen Situationen unersetzbar sind – und die ganze Saison verläuft sportlich ganz anders als geplant.
Fitness im grünen Bereich
Die wichtigste Regel lautet daher: Auf die Fitness der Spieler achten! Möglichst nur die Spieler einsetzen, deren Balken im grünen Bereich ist, idealerweise liegt die Fitness bei 100. Denn Spieler mit zu niedriger Fitness haben nicht nur deutlich schlechtere Performance-Werte (sie können zum Beispiel nicht mehr zum Vollsprint ansetzen), sondern die Verletzungshäufigkeit steigt dramatisch an.
Das zeigt sich vor allem im Endspurt der Saison, wenn die Kräfte nachlassen, englische Wochen anstehen und die Dreifachbelastung von Liga, nationalem und internationalem Pokal an den Nerven zehrt. Deswegen: Vor der Saison für einen breiten Kader sorgen, so dass jede Position mindestens doppelt besetzt ist – und noch ein paar Ergänzungsspieler notfalls Lücken füllen. Ist das Budget zu klein, können Jugendspieler hochgezogen werden.
Verletzungsanfällige Spieler
Es wie im echten Leben: Manche knicken bei der ersten Gelegenheit um und fallen wochenlang aus, andere sind Rossnaturen und verletzen sie nie – und spielens selbst in diesem Fall wie Bastian Schweinsteiger im WM-Finale 2014 bis zur totalen Erschöpfung. Natürlich hätte man gerne nur solche Typen im Kader. Daher auf eine starke Physis achten, und keine Spieler verpflichten, die das Label “verletzungsanfällig” haben. So gut ihre Werte auch sein mögen – man hat fast nie die ganze Saison etwas von ihnen.
Tipps für das richtige Training findet ihr hier.
Auf Regeneration achten
Haben Spieler eine lange Verletzung überstanden, meldet die medizinische Abteilung zunächst, dass die Verletzung auskuriert ist, man aber noch vorsichtig sein sollte, den Spieler einzusetzen. Eine Woche später wird meist die vollständige Genesung gemeldet. Doch Vorsicht, die Vereins-Ärzte sind in Fifa 21 oft viel zu optimistisch: Trotz dieser Ankündigung hat der Spieler meistens noch ein Pflaster-Symbol an seinem Profil und der Fitnessbalken ist nicht ausgefüllt – dann Finger davon!
Unsere Erfahrung zeigt: Sobald man den Spieler aufs Feld holt, ist er eine wandelnde Zeitbombe – und kann sich gleich wieder verletzen. Lieber noch eine Woche warten, bis das Verletzungs-Symbol ganz verschwunden ist. Dann kann er langsam herangeführt werden, vielleicht mit einem Kurzeinsatz oder eine Einwechslung ab der 60. Minute. In der folgenden Woche sollte er dann wieder vollständig belastbar sein. Nun müssen nur noch seine Bissigkeits-Werte durch Training und Einsätze steigen, damit er wieder ganz der Alte ist.
Wie verletzen sich die Spieler im Spiel?
Verletzungen im Spiel lassen sich meist schnell erkennen. Hat ein Spieler während der Partie ein Pflaster-Symbol über sich schweben – oder im Team-Bildschirm an seinem Profil – sollte man ihn sofort bei der nächstbesten Gelegenheit austauschen. Zwar kann es sei, dass dieses Symbol bei einer leichten Zerrung wieder verschwindet – doch darauf sollte man nicht setzen. Lässt man ihn weiterspielen, kann sich eine muskuläre Verspannung leicht in einen Muskelbündelriss verwandeln – mit deutlich längerer Ausfallzeit.
Die Ereignisse im Spiel zeigen die Schwere der Verletzung an: Kann der Spieler noch raushumpeln und der Reporter erzählt etwas von “nicht so schlimm” oder “Auuuu” (!), dürfte der Spieler nach 4-5 Tagen wieder einsatzfähig sein. Bleibt er hingegen auf dem Spielfeld liegen und muss behandelt werden, sind mehrere Wochen bis Monate Ausfall in Sicht. Die Reporter wissen auch gleich, dass hier “etwas Schlimmes” passiert ist.
Verletzung in simulierten Spielen
Bei real gespielten Partien resultieren Verletzungen aus direkten Handlungen der Spieler: Zusammenprall, Ausfallschritt, Fouls, in seltenen Fällen auch aus heiterem Himmel heraus. Simuliert man Partien, werden Wahrscheinlichkeiten berechnet. Unserer Beobachtung ist die Häufigkeit von Verletzungen in simulierten Partien erhöht, in manchen Expertenforen ist von 16 Prozent Verletzungswahrscheinlichkeit in simulierten Matches die Rede, davon wiederum zu fünf Prozent schwere Verletzungen. Zudem können sich auch Torhüter verletzen, was im realen Spiel praktisch niemals vorkommt.
Notabene: Manchmal verletzen sich Spieler auch im Training, das wird dann per Mail kundgetan. Hierauf hat man keinen Einfluss.
Welche Verletzung dauert wie lange?
Wadenzerrung | 2-3 Tage |
Rippenprellung | 3-9 Tage |
Schulterprellung | 5 Tage |
Achilessehnenreizung | 7 Tage |
Knieverstauchung/Kniedehnung | 7 Tage |
Gehirnerschütterung | 4-21 Tage |
Wadenverletzung | 1-2 Wochen |
Leistenzerrung | 2 Wochen |
Buachmuskelzerrung | 3 Wochen |
Schulververrenkung | 2-5 Wochen |
Ellbogenbruch | 4 Wochen |
MIttelfußbruch | 5 Wochen |
Achilessehnenriss | 6 Wochen |
Hüftmuskelriss | 6 Wochen |
Knöchelbruch | 7 Wochen |
Schlüsselbeinbruch | 8 Wochen |
Muskelbündelriss | 8 Wochen |
Zehenbruch | 2 Monate |
Rippenbruch | 2-3 Monate |
Vorderer Kreuzbandriss | 4 Monate |
Schienbeinbruch | 5 Monate |
Kreuzbandriss | 7 Monate |