Es gibt im Fifa 23 Karrieremodus ein neues Feature: Den Women’s World Cup. Mit dem neusten Update wurde der neue Modus aufgespielt – man kann nun ein Frauenteam zur Weltmeisterschaft führen. Wir haten es für euch gestetet – in Kooperation mit der Karrierehilfe von Sven Kura.
Kaum noch jemand hatte mit der lang angekündigten Neuerung gerechnet. Generell lässt sich sagen: Der Modus ist recht spartanisch und minimal gehalten. Die Oberfläche des Menüs ist in den Farben recht bunt gemischt. An sich ist das Menü fürs Auge gut gelungen. Nicht übersteuert und dezent gehalten.
Dezent ist aber auch das UI Menü.
- Zentrale (Partie Spielen/Tabelle/Spielerinnen Statistik/Neuigkeiten)
- Team (Eure Mannschaft und Taktiken)
- Anpassen (Einstellungen)
Viel mehr Möglichkeiten bietet die Oberfläche nicht und man bekommt keine wirkliche Tiefe des Spiels.
Die Ingame-Oberfläche wirkt im ersten Moment sehr generisch, doch ist dies das Broadcast Package, welches auch ausgestrahlt werden soll. Hierzu zeigen wir euch einige Elemente dazu, die im Spiel auf euch warten werden.
Die Gesichter der Spielerinnen auf dem Rasen sind gut nachgestellt, aber nicht gescannt. Man kann anhand der zweidimensionalen Bilder erkennen, wer es auf dem Platz ist, aber ein richtiger Scan fehlt bei vielen leider noch.
Wie man sonst mit Frauenmannschaften in Fifa spielt, lest ihr hier.
Die Bewegung auf dem Platz
Wie wir es bereits aus dem normalen Frauen-Spielen kennen, sind diese recht overpowered. Antritt und Sprint sind trotz Einstellung der Slider (unter 50) sehr stark und die Schusshärte und Schussgenauigkeit wirken ausgesprochen übertrieben.
Allerdings ist die Balance der Angriffe gut abgestimmt. Ebenfalls positiv ist auch der Punkt, dass die KI bei Gleichstand und bei Führung weniger Fouls zeigt. Wenn wenn die KI den Ausgleich halten oder die Führung in den letzten Minuten halten will, nehmen die Fouls stetig zu. Es gibt aber auch ein weiteren Punkt, der hier anders ist. Liegt man etwa nach kurzer Zeit mit 0:3 zurück, werden schnell die Grätschen stärker und häufiger durchgeführt.
Spielerinnen und Bewegungen
Wie schon erwähnt sind die Gesichter nicht alle gescannt und somit generisch dem zweidimensionalen Bild nachempfunden. Für unsere Meinung reecht gut getroffen in vielen Fällen. Was jedoch noch ein Manko ist, sind die Texturen auf dem Platz. Einige Spielerinnen scheinen sich in der Bewegung noch stark an der ersten Position zu halten und erst nach kurzer Zeit (wir reden hier tatsächlich von Millisekunden) zu bewegen.
So bewegt siche ine Spielerin sich bereits nach dem Antritt, jedoch ist ein Schimmer noch immer an der Stelle, wo sie loslief. Kam nicht immer vor, aber hin und wieder ist es zu beobachten gewesen.
Was auch vorkam, waren komische Bewegungen bei Landungen nach einem Kopfball, Seitfallzieher, Fallrückzieher oder Flugkopfball. Hin und wieder sind einige Handgelenke augenscheinlich gebrochen worden – zumindest könnte man das meinen.
Auch vereinzelt seltsame, unnatürliche Zuckungen der Spielerinnen bei Abstößen waren zu beobachten. Hier gibt es sicherlich noch das ein oder andere an der Performance der Spielbalance zu regulieren. Im Skillbereich ist jedoch die Bewegung flüssig, man kann sich mit dem gewissen können gut durch die KI-Reihen bewegen.
Die KI im Modus
Die KI im Modus ist recht durchwachsen. Beginnen wir hier einmal mit dem Menü und den generischen Ergebnissen. Auffallend hier ist, dass die KI teilweise die Mannschaftsstärke komplett ignoriert. Das Zufallsprinzip scheint hier zu regieren.
Auf dem Rasen ist die KI sehr dezent und reagiert auf Ereignisse recht gut. Damit sind Fehlpässe, Ballverluste nach Tacklings oder unkontrollierte Bälle gemeint. Die Reaktion ist realistisch und bleibt doch im Rahmen. Das kennen wir aus dem Grundspiel auch anders.
Wir hatten bereits erwähnt, dass die Fouls sich im Rahmen halten, dies ist für uns ein wichtiger Punkt, denn der Spielfluss ist nicht so gestört wie im Grundspiel. Bis die ersten Frustfouls der KI kommen, vergehen oftmals gute 80 Spielminuten.
Die Jubelszenen sind allerdings auch die gleichen, die wir bei jeder Meisterfeier oder bei jedem Pokalsieg gesehen haben. Innovative Neuerungen von Cutscenes oder neuer Jubel – Fehlanzeige. Es sind die üblichen Szenen, welche wir aus dem Spiel bereits kennen.
Auch einige Fehler haben wir im Spiel entdeckt. Darunter sind Anzeige und Audiofehler
Gemeint ist hier die grafische Darstellung der Ergebnisse in der K.O.-Phase. Manche Ergebnisse werden erst bei einem Spiel angezeigt. Dieses Ergebnis war jedoch unseres gegen Brasilien. Wird diese Übersicht dann nach dem nächsten Spiel erneut angezeigt, hat das andere Spiel plötzlich ein anderes Ergebnis und es wird richtig angezeigt.
In den Statistiken kann es ebenfalls zu dem ein oder anderen Anzeigebug und Fehler kommen. Wir haben mit unserer Stürmerin insgesamt 17 Tore erzielt, jedoch am Ende wurden ihr einmal 10 Tore und im zweiten Durchlauf bei 15 Toren ganze 25 Tore angezeigt. Aber auch bei den Karten gab es einige Probleme. Im gesamten Turnier haben wir 4 gelbe Karten bekommen. Zwei Mal eine Spielerin und zwei weitere Spielerinnen der Abwehr und des Mittelfelds.
Bekommen haben jeweils die Stürmerinnen in der Statistik eine gelbe Karte. Die Stürmerinnen haben jedoch nicht eine einzige gelbe Karte gesehen. Wir haben alle Spiele selbst gespielt und nicht simuliert. Auch im Audiobereich läuft es noch nicht rund. Oftmals wurden die Sprüche der Kommentatoren (besonders in der deutschen Sprache) aus dem Grundspiel genommen.
- “Da ist er der richtige für!” (Beim Freistoß)
- “Er hat den richtigen Riecher für diesem Pass!”
- “Da hat er einen tollen Schuss!”
- “Klasse Tor, den hat er gut gemacht!”
Aber auch kleine Toaussetzer der Zuschauer sind hin und wieder zu hören gewesen. Unter anderem bei Einwürfen und bei Abstößen hört man oftmals, dass die Tonspur im Hintergrund anfängt, kurz aussetzt und erneut startet. Aber auch ohne ein Zutun stoppen polötzlich die Kommentatoren, besonders in englischer Sprache.
Mehr zum neuen Spiel EA FC24 ab Herbst hier.
Unser Fazit zum Modus
Das Spiel soll Spaß und Abwechslung bringen und das tut es auch. Aber auf Langzeit gesehen nur ein Lückenfüller für ein paar Stunden. Spielerisch muss noch einiges getan werden, dass die Spielbalance auf dem Rasen etwas ausgeglicherner wird und die Spielerinnen nicht zu OP wirken und sich spielen, als wären sie auf Speed und können alles was sie wollen.
Ein paar Bugfixes in der Anzeige und vor allem in den Bewegungsmechaniken, dann hat der Modus durchaus Wiederspielwert. Insgesamt geben wir eine Schulnote drei minus.
Und wie geht der Modus “Führe dein Land”?
In diesem Modus könnt ihr euch aussuchen, ob ihr eure eigene Spielerin erstellt oder eine reale Spielerin auswählt. Wir haben beide Varianten gespielt und müssen sagen: Es ist keine wirkliche Herausforderung und es bietet auch keine Abwechslung im Spiel an sich. Wir haben zum einen eine Stürmerin erstellt, welche alle 7 Spiele gespielt hat. Es war egal, ob es schlechte Leistungen gab oder gute Leistungen. Wir haben immer 90 Minuten gespielt.
Auch Ziele gibt es hier keine, somit hat man keinen Anreiz, eine gute Spielnote zu bekommen, oder im Spiel gewisse Dinge zu erreichen, wie man es aus dem Spielerkarrieremodus kennt.
Was auch fehlt und was man schnell hinzufügen könnte, wäre eine Überreichung der Auszeichnung “Player of the Match” und die Auszeichnungen, die man erspielen kann, als Cut-Scene. Wäre eine reine optische darstellung und ist ja auch im Spielerkarrieremodus dabei.
Zum Spiel als Team kann man sagen: Es spielt sich genau so wie die Spielerkarriere. Der Unterschied ist lediglich der, dass man als Nationalmannschaft spielt. Die Anforderungen von Pässen beim Spiel als Einzelspielerin ist hier gut gelöst und die KI spielt nicht permanent zu euch, obwohl ihr den Ball fordert. Es wird abgewogen, ob es passt oder nicht und ob ihr mit eurer Spielerin in einer lukrativen Position seid.
Die spielbaren Highlights sind nicht sonderlich vielsagend. Angriffe hier, Verteidigung dort. Bei den Angriffen ist es leicht hinderlich, dass die Spielerinnen doch immer erst stocken, sobald man die Kontrolle bekommt. Dadurch ist der Spielfluss gestört und es kommen die ein oder anderen Bewegungen zustande, welche nicht gewollt sind oder die Situation direkt beenden können.
Fazit: Es ist ein guter Ansatz, aber es fehlt an Tiefe
Spaß bekommt man kurzfristig, aber ob man nun als Spielerin oder ganzes Team spielt, macht keinen Unterschied. Als “Manager” macht uns der Modus mehr Spaß, da man mehr Möglichkeiten hat im Spiel als nur als Spielerin.
Es macht Spaß, aber ist mehr als ausbaufähig. Es fehlen einfach viel zu viele Dinge, die es wiederspielbar machen würde. Für zwischendurch, mal kurz was anderes sehen, kann man diesen Modus nutzen, aber um dort wirklich dauerhaft was zu machen, fehlt die Tiefe und die Möglichkeit, was zu erreichen.