Es ist im Fifa 23 Karrieremodus eines der neuen Features – wobei es streng genommen im engeren Karrieremodus gar nicht geht. Noch sind keine Frauenligen in Fifa 23 – da soll sich vielleicht ändern, spätestens mit dem nachfolger EA FC wird es so weit sein. Aber man kann jetzt schon Turniere spielen – und das tun wir! Wir spielen die Weltmeisterschaft mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft.
Also, Lena Oberdorf und Merle Frohms sollen es richten. Wir haben in der Gruppe die USA, die Niederlande, Deutschland und Portugal. Lösbar, sollte man meinen, aber Vorsicht, im Frauenfußball sind die USA eine Macht mit einer echten Profiliga. Aber mutig voran.
Deutschland gegen die USA, ein Topspiel!
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist mit Realfaces abgebildet – Alexandra Popp vorne, Lena Oberdorf im defenstiven Mittelfeld, alle sind dabei. Und natürlich Giulia Gwinn, die attraktivste Spielerin. Aber genug mit Sprüchen – jetzt wird ernsthaft und gespielt! Gleich der Kracher gegen die USA im Stadion Lumen Field, dem imposanten Stadion in Seatle im Nordwesten der Vereinigten Staaten.
Dann laufen sie auf, die deutschen Nationalspielerinnen. Schön animiert, manchmal etwas kantig. Keine echten Real-Facescans, aber die meisten sind ziemlich gut getroffen. Die Atmosphäre ist schön gebildet, das Publikum ist begeistert.
Dann das Gameplay. Es ist – anders. Die Spielerinnen sind natürlich kleiner und weniger athletisch, auch etwas langsamer. Das erfordert eine völlig andere Herangehensweise, weniger statisch, mehr Technik, mehr Zweikämpfe, Tricks und Skills. Einfach mit Tempo noch vorne alle überlaufen und dann die tödliche Flanke, das geht so nicht.
Die USA zocken uns locker ab
Und schnell wird deutlich: Das ist hier ziemlich anders als bei den Jungs. Und Deutschland ist hier nicht überlegen. Schon nach 13 Minuten jubeln die Amerikanerinnen, Mallory Pugh netzt ein, Deutschland sieht ziemlich blöd aus. Was geht denn da? Und so geht es gerade weiter, die Amerikanerinnen sind deutlich überlegen. Wir merken: So einfach mit Kraft und Athletik kommen wir nicht weiter. Wir müssen kämpfen, nicklige Zweikämpfe führen, den Ball erobern.
Pustekochen, Lena Oberdorf streckt ihre Beine aus, Gelbe Karte. Wie kleinlich ist das denn? Das ist wirklich verdammt schwer. Machj 36 Minuten steht es 3:0 für die USA. Am Ende fallen sechs Tore gegen uns. Nur Alexandra Popp kann einmal treffen. Wir sehen: Frauenfußball auf Fifa ist ganz anders zu spielen. Vielleicht muss man den Schwierigkeitsgrad sogar noch anpassen.
Gegen Holland läuft es besser – zunächst
Jetzt die zweite Partie gegen die Niederlande. Es geht viel besser los – 13 Minuten, Alex Popp trifft zum 1:0. Na also, die Wohnwagenfahrerinnen ballern wir doch leicht aus dem Stadion. In der 24. Minute 2:0, wieder Alex Popp, die ist einfach eine Wucht im Strafraum. Haben wir das Spiel verstanden? Doch Flanken schlagen und gut ist? Pustekuchen – das Spiel verlieren wir 5:2. Die sind einfach verdammt clever.
Fast scheint es so, als hätte die weibliche KI eine andere Logik als bei den Männern. Wir fühlen uns herausgefodert, das macht langsam echt Spaß! Nur sind wir schon ausgeschieden aus dem Turnier. Hoffnungslos unterlegen.
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Jetzt ein Turnier mit Arsenal
Beim zweiten Anlauf klappt es schon besser. Wir spielen ein Turnier wie der Youtuber Der Hansus in einer Frauen-Spint-to-Glory: Mit Arsenal London. Die englischen Frauen-Mannschaften sind gut abgebildet und auch verdammt stark. So langsam gewöhnen wir uns an das Gameplay- mit Köpfen statt reiner Power spielen, immer gut im Strafraum sperren und die Wege zustellen.
Nach dem vierten oder fünften Spiel haben wir das Gefühl, angekommn zu sein in der Frauenwelt. Kopfbälle nach Flanken gehen schon, aber das ist nicht immer das Mittel der Wahl. Besser mal mittendurch kombinieren und schöne, unerwartete Flanken spielen. Die Seite wechseln, auf den anderen Flügel, zurück, durchs Mittelfeld, ein überraschender Pass – die Frauen fordern uns!
Es ist viel wichtiger, das Team vorher zu durchleuchten nach Stärken und Schwächen, die Aufstellung genau auf den Gegner abzustimmen und im Team nur diejenigen einzusetzen, die bestimmte Fähgkeiten haben. Flankengöttinnen etwa für die Flügel. Klar, das ist dann wieder bei den Männern, aber es kommt eben noch viel mehr auf das Feintuning an. Am besten man macht ein paar Übungen, um sich an das Gameplay zu gewöhnen.
Es fehlen noch die Ligen
Schade, dass es noch keine Karrieren im ganzen Ligen gibt, das wäre sicher eine spannende Erfahrung, weil man dann die Spielerinnen weiterentwickln und von jungen Frauen zu gestandenen Nationalspielerinnen spielen kann. Auch würde man sich an die vielen unbekannten Namen besser erinnern, wenn man sie eine ganze Saison lang spielt. Legt EA hier nach für den nächsten Teil oder noch als Update, wäre der Frauenmodus eine echte Alternative mit vielen neuen Aspekten.
Und Giulia Gwinn ist immer eine Partie wert. Machospruch, zugegeben, aber sie ist wirklich gut getroffen, rein von der Animation her. Natürlich.
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