Es ist im EA FC 24 Karrieremodus beim Spielen langer Karrieren aufgefallen: Passt sich der Computer an die Spielweise des menschlichen Spielers an? Stellt er gar die Aufstellungen um und fängt die gewohnten Pässe ab, stellt Laufwege zu? Oder bilden wir uns das nur ein?
Tatsächlich wurde das schon vor dem Start von Fifa 23 für den Karrieremodus oder Modi wie Anstoss angekündigt: So gennantes “Maschinelles Lernen” soll per Künstliche Intelligenz die CPU zu einem schwerer zu besiegenden Gegner machen. “Machine Learning ist eine zusätzliche Funktion in der Hypermotion und sorgt dafür, dass noch mehr Daten aus den 11 vs. 11 Spielen gecaptured werden können”, sagt Sven Kura von der Seite “Die Karrierehilfe”.
Was bedeutet dies jedoch? Dieser Frage wollen wir nun auf den Grund gehen
Die Basis für diese neue Technologie ist Hypermotion. Dadurch werden noch mehr Datenpunkte der realen Spieler aufs das Gameplay übertragen, so dass Bewegungen noch realistischer erscheinen. Und aber, dass vor allem das Verhalten der CPU-Mannschaft weniger roboterhaft, sondern menschlicher wird. Für PC und die Next-Gen Versionen der Konsolen wird so ein völlig anderes Gameplay-Erlebnis geschaffen.
Hypermotion zog in Fifa 22 erstmals vollständig ein und sorgte bereits dort für viel Chaos, denn die Bewegungen und Reaktionen der KI-Spieler war nicht mehr so statisch wie zuvor. Wie funktioniert das? Spieler verschiedenter Mannschaften wurden mit so genannten Xsens-Anzügen ausgestattet, die es ermöglichen, erstmals das Motion-Capturing von Fifa 22 mit voller Intensität spielenden Profis aufzuzeichnen.
Zu jeder Ballberührung, jedem Zweikampf, jedem Sprint und jedem Duell wurden von den Xsens-Anzügen erstmals zu allen 22 Spielern Daten als Grundlage für mehr als 4000 neue Animationen in FIFA 22 erfasst.
Doch nicht nur die Bewegungen werden realistisch dargestellt – jeder einzelne Spieler wird auch “intelligenter”, er kann besser die offensiven und defensiven Formationen und Bewegungen verstehen. Das sorgt für ungeahnten taktischen Realismus. Das haben die Fifa-Zocker schon bemerkt, weil die KI nicht immer auf die selbe Weise angreift, sondern verschiedene Varianten versucht.
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“Im Angriff können die Spieler nun bis zu sechsmal mehr Entscheidungen pro Sekunde treffen, sodass sie sich ihres Umfelds noch bewusster sind, im Aufbau klügere Läufe starten können und mit mehr Tempo auf freie Bälle reagieren können”, sagt Sven Kura dazu.
Dank der überarbeiteten Defensiv-KI agieren die Teams nun noch stärker als echte taktische Einheit. Sie bewahren in der Bewegung über den Platz ihre Formation und decken auftretende Lücken geschickt ab.
Wie lernt die KI nun aber, den Gegner zu lesen?
Das “Mashine Learning” ist ebenfalls seit Fifa 22 das erste Mal in einem Spiel vertreten gewesen. Der Algorithmus lernt aus mehr als 8,7 Millionen Frames mit hochentwickeltem 11-gegen-11-Capturing und schreibt in Echtzeit neue Animationen. So können die Spieler ihre Schritte und ihre Schrittfrequenz bei der Bewegung zum Ball noch besser anpassen und den Ball noch präziser annehmen oder schießen.
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im Spiel sieht das mittlerweile schon etwas anders aus, denn auch hier wurde einiges verbessert und erweitert. Der Algorithmus lernt nun aus 9,2 Millionen Frames. Zudem gibt es folgende Features:
- Technisches Dribbling: Jede Ballberührung basiert auf dem neuen Mashine Learning und sorgt für natürlichere Bewegungen
- Abdrängen: Die KI kontert die Angreifer gezielt und eigenständiger aus und lässt euch und auch die KI selbst schwerer den Angriff durchführen
- Beschleunigung Explosive Sprints oder ein langsamer Sprint-Start mit hoher Endgeschwindigkeit. Dies sind Spielereigenschaften, die durch das Mashine Learning verstärkt wiedergegeben werden und sorgen dafür, dass noch mehr Vielfalt und Realismus auf dem Platz entstehen.
Fazit: Ändert euren Spielstil, die KI tut es auch
Das führt also dazu: Jedes Match das ihr spielt, kann anders sein. Sobald ihr die ersten Angriffe gemacht habt, merkt sich die KI dies und versucht nun dagegen etwas mehr zu unternehmen. Dies macht sich daran bemerkbar, dass manche Dinge, die normalerweise immer klappen, plötzlich nicht mehr gehen oder schwerer sind durchzuführen.
Der Standardangriff über die Außen, welchen jeder Spieler sicher schon gemacht hat, wird nach dem zweiten oder dritten Mal abgelaufen oder geblockt.
Sobald die KI merkt, dass es so immer wieder versucht wird, werden die Spieler automatisch den Angriff über diesen Versuch blocken. Oder sie ändern die Laufwege, um eure Pässe abzufangen oder die Flanken zu blocken. Stellt euch daher immer wieder um und versucht, eure Angriffe ständig zu variieren. Je unterschiedlicher ihr eure Angriffe durchführt, desto eher habt ihr die Chance auf einen Erfolg.
Mashine-Learning ist in diesem Fall der größte Gegner, den ihr zu besiegen habt. Wir wissen auch, dass durch Slider und durch die Schwierigkeitsgrade viel verändert wird und das Mashine-Learning mal mehr und mal weniger effektiv ist. Auch der so genannte “Wettkämpfer-Modus” simuliert stärker menschliche Verhaltensweisen. Man darf gespannt sein, wie bei dem aktuell rasanten Fortschritt in Sachen KI sich das Spiel entwickelt.
In die Zukunft gedacht: Bekommen wir irgendwann realistischere und weniger erwartbare Dialoge, wenn zum Beispiel Chat GPT eingesetzt wird? Oder entstehen grafische Animationen per KI direkt aus dem Spiel heraus, anstatt vorprogrammierte Videos abzuspulen? Und wird die KI im Spiel künftig noch “menschlicher” und unberechenbarer, als würde man gegen einen echten Fifa-Zocker spielen?