Es ist vielleicht die größte Neuerung im EA FC 24 Karrieremodus: Nicht das ganze Spiel zocken oder durchsimulieren, sondern nur wenige Schlüsselszenen, die entscheidend sein können für das Spiel. Klingt gut, aber funktioniert das auch? Wir haben es für euch getestet.
Der Vorteil ist jedenfalls offensichtlich: Lässt man die KI das Spiel simulieren, ist man ganz auf die Algorithmen angewiesen, kann einen Einfluss nehmen auf Auswechslungen oder kann das Spiel noch rumreißen, wenn es verloren zu sein schient. Wählt man eine langsame Simulation, wo man minutenlang auf die Nummern der Spieler starrt und den Ball, der hin und her hüpft, kommt Langeweile auf – kaum jemand macht da. Und das ganze Spiel dauert dann eben mal 15 Minuten. Nach ein paar Saisons kann das nerven – wer hat schon so viel Zeit, alles durchzuzocken?
Auswählen könnt ihr die Option, wenn ihr das Spiel startet – also in dem Bildschirm, in dem die beiden Mannschaftsaufstellungen sichtbar sind und man sich entscheiden muss, das Match selbst zu zocken oder zu simulieren. Dort gibt es jetzt noch die Option “Höhepunkte spielen”.
Dabei kann man noch Unterscheiden, ob man sich nur für die Angriffe selbst ins Spiel werfen möchte, oder auch defensive Highlights zocken möchte, wenn also der Gegner mit vier Mann auf den Strafraum in Überzahl unterwegs ist. Je nachdem geht es schneller oder langsamer.
Nun geht es also los – die CPU berechnet die Stärke der beiden Mannschaften und kalkuliert so, wann es einen vielversprechenden Angriff geben könnte. In unserem Beispiel ist das in der 13. Minute der Fall – Elfmeter für unsere Mannschaft. Definitiv ein Highlight – nun kommt es darauf an, ihn zu versenken, oder auch nicht. Der nächste Einsatz kommt in der 13. Minute – ein Konter für unsere Mannschaft. Der sieht schon ziemlich vielversprechend aus – vier Spieler sind vorne, kein Abwehrspieler.
Wir können das leicht verwandeln – aber hätten wir im echten Spiel auch so eine Situation herausspielen können? Gleich darauf, 35. Minute, Freistoß für den Gegner – verwandelt per Powershot, dem neuen heißen Scheiß in Fifa 23 – Remis. Klar, hätten wir halten können.
Interessant auch die defensiven Highlights – der Gegner stürmt in Überzahl auf das Tor zu. Allerdings haben wir noch genug Zeit, unsere Abwehr neu zu formieren und die Attacke abzuwehren – die Zeit, die ein solcher Spielmoment dauert, ist also ziemlich gut kalkuliert.
So geht das weiter – 3 bis 4 Highlights sind das pro Spiel. In der 89. Minute gibt uns die CPU wieder einen Konter aus – und den verwandeln wir zu letztendlichen Sieg. Etwas glücklich – und wir sind uns sicher, dass dieser Gegner (in dem Fall die Topmannschaft Arminia Bielefeld) uns in der Realität einige Probleme mehr gemacht hätte. Dennoch ist das ganze in 2 bis 3 Minuten abgehandelt – eine deutliche Zeitersparnis gegenüber dem ganzen Game – und man hat das Gefühl, dabei gewesen zu sein. Ja, die entscheidenden Akzente gesetzt zu haben.
Wie die KI die Highlights berechnet, lest ihr hier.
Dann wird das Spiel abgepfiffen, die übliche Übersicht wird gezeigt nach dem Spiel, Ergebnis und wer die Tore erzielt hat. Im nächsten Bildschirm fehlt dann allerdings die Option, ein Interview nach dem Spiel zu geben. Auch ist der Bildschirm etwas anders angeordnet – sonst ist alles gleich.
Unser Fazit
Insgesamt schient dieses Feature sehr gelungen – es werden nicht zu viele Highlights ausgewählt, was die Zeitersparnis kaputt machen würde, dennoch hat man den Eindruck, einen fairen Eingriff zu bekommen und das Spiel entscheiden zu können. Natürlich sind die Highlights berechnet, entspringen keinem realen Gameplay und unterscheiden sich so von komplett gespielten Partien. Im Zweifel kann man sicher besser abschneiden, wenn man alles selbst spielt.
So hängt die Auswahl der Chancen stark an den formalen Werten – aber es immerhin besser, als alles nur die CPU kalkulieren zu lassen. Erfahrungsgemäß kommt dabei ziemlicher Unsinn raus, vor allem viel zu oft ein Remis.