Es ist vollbracht – im Fifa 23 Karrieremodus habe ich ein ganzes Jahr mit dieser Karrierre verbracht, nun ist nach fünf Saisons das Ziel erreicht – die Meisterschaft ist in der Liga zum Greifen nah, und das Champions League-Finale ruft. Was geht?
Zunächst aber müssen die aus der Oberliga kommenden Kickers im Halbfinale der Champions League die Tottenham Hotspurs ausschalten, der Angstgegner, eine schwierige Aufgabe.
Ein Spiel für die Geschichtsbücher – das Elfmeterschießen muss gegen die Spurs entscheiden
Und wieder geht es wild hin und her – Jürgen Klopp stellt die Kickers auf ein hartes Match ein. Das Tottenham Hotspurs Stadium ist ein Hexenkessel, die Fans wollen unbedingt ins Finale und peitschen das Team unerbittlich an. “Man versteht sein eigenes Wort hier nicht”, sagt Kevin Dicklhuber.
Es geht munter los: Benjamim Sekso haut einen Wahnsinnsschuss in dei Maschen. Doch Henung-Min Son hält dagegen, 1:1. Dann vor der Pause der Schock: Die Spurs gehen in Führung, die Stimmung kocht über. Manche meinen, schon im Finale zu stehen. Aber Sesko macht den Spielverderber – Kopfball, Tor! Die Maschine trifft und trifft.
Es gibt Verlängerung, nach 90 Minuten noch keine Entscheidung. Dann 115. Minute – der eingewechselte Peter Olayinka läuft auf rechts durch, läuft und läuft, in die Mitte, an allen vorbei – und trifft! Das Stadion in Schockstarre. Doch dann die 120. Minute – Harry Kane, wer sonft, kommt noch mal an den Ball: 3:3, Ausgleich!!! Das Elfmeterschießen muss entscheiden. Timo Werner und Kevin Schrade treffen, doch dann verschießt Aurelien Fischer.
Bitter. Doch die Spurs patzen ebenfalls. Dann – Destiny Udogie tritt für die Briten an. Ramon Castellucci konzentriert sich, taucht in die richtige Ecke ab – und hält mit der rechten Hand den Ball auf!! Aus, aus, das Spiel ist aus – die Kickers stehen im Finale! Die 10 000 mitgereisten Kickers-Fans sind euphorisch, das Stadion erstarrt, diesmal endgültig, zu einer Reihe von Eisfiguren.
Gegen Wolfsburg machen die Kickers alles klar – und eine Gala gegen die Bayern zum Titel!
Ein Sieg gegen Wolfsburg am 33. Spieltag, und Dortmund ist endgültig abgehängt. Werden die Beine schwer? Ja! Die Wölfe sind nicht bereit, den Statisten zu geben, und gehen sogar in Führung. Jetzt muss man gewinnen, und Dortmund führt bereits 1:0 gegen die Bayern. Nervosität kommt auf bei den Fans im hohen Norden. Und dann erhöht Lindström noch auf 2:0. In der Pause kommt Jürgen Klinsmann mit in die Kabiner. Kloppo und Klinsi Schulter an Schulter: “Jungs, ihr schafft das. Bleibt locker, die Wölfe verlieren das. Und Dortmund auch. Glaubt uns, Tschaka!”
Alle brüllen und klatschen sich ein. Der junge Benjamin Schmitz macht das späte Anschlusstor in der 77. Minute, Dortmudn liegt gegen Bayern hinten. “Das reicht nicht, greift weiter an!”, ruft Kloppo den Spielern zu. Und dann brechen die Dämme – Bejnamin Sesko trifft zwei Mal und Timo Werner – 4:2 wird Wolfsburg abgefertigt. Dann die Nachricht aus Dortmund – Bayern gewinnt 3:2 gegen den BVB, man ist Meister!!!!! Und Ben Sesko Torschützenkönig.
Schon jetzt wird gefeiert, doch die Gala kommt am 34. und letzten Spieltag – es geht zu den Bayern in die Allianz-Arena. Was wird hier passieren? Verliert man, um dann die Meisterschal ein Empfang zu nehmen? Ach Quatsch, der einstige Rekordmeister wird gnadenlos vorgeführt. Dickhuber, Werner, Sesko, alle dürfen treffen, 6:2 in München, das ist die endgültige Wachablösung!!!!!!
Es wird gesungen, getanzt, bis nach Stuttgart geht der Konvoi. “Das ist noch geiler, als den Titel zu holen, die Schale zu verteidigen”, sagt ein völlig aufgelöster Ben Sesko. Kloppo und Klinsi Hand in Hand, die einstigen Rivalen und Alphatiere. Wahnsinn – und wieder versinkt Stuttgart ganz in Blau, bis tief in den Talkessel hinein, nur in Cannstatt bei den Roten ist man – sagen wir – mittelzufrieden. Aber wen interessiert das noch?
So ein Tag, so wunderschön wie heute – das Team dominiert, und jetzt noch das CL-Finale?
Unglaublich, es wird gefeiert bis tief in die Nacht. Ben Sesko ist kein Torschützenkönig, das war eine übereuphorische Falschmeldung, aber es sind mehrere Kickers-Spieler in den Topten – Timo Werner und Kevin Scharde. Benjamin Sesko ist immerhin auf Rang 4.
Doch der Titel ist entscheidend – auf dem Stuttgarter Marktplatz empfängt der OB Frank Nopper (CDU) das Team und sagt: “Heute sind wir alle Degerlocher.” Jürgen Klopp, der schon mit Dortmund zwei Titel in Folge holte, hat erneut den Coup geschafft. Und ist doch in Gedanken schon direkt im CL-Finale gegen Real Madrid, der endgültigen, königlichen Herausforderung. “Wir geben alles, jede Faser unseres Körpers ist weiter voll konzentriert – wir stürzen die Königlichen vom Thron!”
Das Spiel der Spiele: Champions-League-Finale gegen Real Madrid
Nach den unfassbar spannenden Spielen gegen PSG und die Tottenham Hotspurs steht nun der ultimative Finalgegner an: Real Madrid, der Rekord-CL-Sieger, mit Carlo Ancelotti. “Ich erinnere mich an die Champions-League-Finals mit Liverpool”, sagt Jürgen Klopp, “das hier wird noch härter.
Aber wir werden siegen.” Er kann auf seine beste Elf setzen, und ausgerechnet der Ex-Kickers-Spieler Carsten Braig steht bei den Königlichen im Sturm.
Europa schaut auf Stuttgart-Degerloch, den kleinen Club, der von der Oberliga zum Dopelmeister wurde – und sich nun anschickt, euroäische Fußballgeschichte zu schreiben. Ausländische Medien kommen nach Degerloch und schauen sich den Fernstehturm an, versuchen den Stadtteil auszusprechen (“Deee-gggear-lock”) und fragen sich: “Wo ist denn hier der VfB Stuttgart?”
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Rückstand zur Pause: Ausgerechnet Carsten Braig bringt Real nach vorne!
Es beginnt nervös, beide Seiten checken sich ab. Die Spanier merken schnell, dass die Kickers kein Aufbaugegner sind. Doch auch der Club aus Degerloch hat Respekt vor der Größe der Aufgabe. Dann in der 26. Minute – Kevin Dickhluber mal wieder als Sturmtank, wie so häufig Flanke Kevin Schade – Kopfball, Tor!! Die Kickers-Anhänger jubeln. Aber nicht lange.
In der 33. Minute gelingt Majer der Ausgleich. Und dann kommt Carsten Braig, ausgebildet in Degerloch, dann zu Real gewechselt. In der 45. Minute trifft er die Blauen ins Herz: herrlicher Schuss auf 30 Metern, Tor, Castellucci ist chancenlos. Zur Pause liegen die Kickers zurück. “Lasst euch nicht verunsichern, die haben Angst vor uns”, sagt Klopp in der Pause, “und sie unterschätzen uns. Haben wir Geduld, wir haben die Qualität, mitzuhalten.”
Es wird immer enger – doch dann kommt Timo Werner, ausgerechnt!
In der zweite Hälfte versuchen die Kickers immer drängender, den ausgelich zu verhindern. Doch Thibout Coutrois hält einen Traumschuss von Bejnamin Sesko, und treibt die Kickers auch sonst zur Verzweifelung. Auf der Gegenseite muss Castelucci in höchster Not retten gegen Braig, hält die Blauen jedoch im Spiel.
Die 85. Minute ist angebochen – die Real-Fans beginnen auf den Rängen bereits zu feiern. Ausgerechnet Timo Werner, der bei den Kickers irgendwie immer etwas glückios gewirkt hat, lässt sich wunderbar von Kevin Dickluber bedienen – und netzt ein, die Real-Abwehr war schon auf dem Podium. 2:2 – die Verlängerung ist erreicht! “Jetzt alles geben, wir sind psychologisch im Vorteil”, impft Klopp dem Team ein, “wir sind ganz kurz vor dem großen Ziel!”
Dann die 96. Minute – wieder stürmen Dicklhuber und Werner aufs Tor zu. Wiederholt sich die Geschichte? Dickhluber legt von links auf – und Timo Werner per Kopf ins Tor, 3:2!!!! Die Kickers führen! Die Spieler und er Trainer feiern auf dem Platz, doch noch sind 24 Minuten zu spielen. Es wird ein blaues Abwehrbollwerk aufgebaut – Braig, Rodrygo und Vinicius Junior zünden ein Offensivfeuerwerk nach dem anderen – doch die Abwehr hält. Nach 124 Minuten ist dann endgültig Schluss.
ES IST VOLLBRACHT! DIE KICKERS SIND DAS BESTE TEAM IN EUROPA
Dann kennt der Jubel keine Grenzen mehr – alle stürmen auf den Platz. Jürgen und Jürgen Arm in Arm, als wären sie immer schon die besten Freund egewesen. Ramon Castellucci läuft Ehrenrunde um Ehrenrunde. Kevin Dicklhuber sinkt auf die Knie und kann die Tränen der Freude nicht mehr zurückhalten. Timo Werner, der Held des Finales, wird gefeiert wie ein Rockstar.
“Jaaaa, jaaaa, jaaaa, wir sind die besten in Europa”, singen die Fans, und natürlich: “So ein Tag, so wunderschööön wie heute, der sollte nieeeeee vergehen!” Kloppo und das Team erhalten die Medaillen und dann den Pott – Feuerwerk, alle sind aus dem Häuschen. Und ganz Europa staunt über die “Kickers” aus dem kleinen Stuttgarter Vorort, die noch vor kurzem in der fünften Liga gespielt haben.
Triumphale Rückkehr nach Stuttgart – der Mannschaft wird ein Denkmal gesetzt
Der Rückflug wird zur Jubeltour. Und schon wieder werden die Kickers auf dem Marktplatz von OB Frank Nopper empfangen, der sein Glück kaum fassen kann. Und noch etwas ist anders als bei den beiden Titeln in der Bundesliga: Auch im Stadtteil Bad Cannstatt sind blaue Fahnen zu sehen. Eigentlich ein Sakrileg – doch ein Champions-League-Sieg ist so groß, dass man selbst die Rivalität der Stadtclubs für einen Abend vergisst.
Na gut, sagen wir mal, für wenige Stunden. “Es ist für mich unglaublich berührend und bewegend, in der Stadt wo ich geboren wurde hier so empfangen zu werden”, sagt Jürgen Klopp. Und Jürgen Klinsmann, der Bäckerjunge aus Stuttgart-Botnang, ist ebenso gerührt. 30 000 Fans feiern auf dem Marktplatz, mehr gehen beim besten Willen nicht hin. “Es ist so unglaublich, so unrealitisch, das fühlt sich wie ein Traum an”, sagt der Ex-Oberliga-Spieler Kevin Dicklhuber.
Und dann wird der Mannschaft ein Denkmal gesetzt – in Degerloch, unterm Fernsehturm, alle werden als Goldstatuen verewigt. Das ganze Team, mit Jürgen und Jürgen, Klinsmann und Kloppo. “Das ist hier für die Ewigkeit”, ist der eingravierte Spruch. Da ist selbst der Fernsehturm nur der zweite Star in Degerloch.
Zu den echten Stuttgarter Kickers nach dem Aufstieg in die Regionalliga kommt ihr hier.