Heute ist der große Tag: Der Fifa 23 Karrieremodus ist für alle verfügbar! Wir haben schon seit Montag das Spiel für euch intensiv getestet – und geben euch hier eine Bewertung an. Was ist gut, was ist schlecht?
Alle Änderungen im Karrieremodus könnt ihr übrigens hier lesen.
Und wie das neue Gameplay funktioniert, lest ihr hier.
Aber jetzt los! Beginnen wir mit dem PRO!
- Grafik: Das größte Plus ist sicherlich die Grafik und Optik während des Gameplays. Die Auflösung der Texturen, der Grashalme, Haarbüschel und auch die Plastizität der Zuschauer sind deutlich verbessert. Hypermotion 2.0 bringt dort noch mal eine enorme Steigerung. Gut, dass dies endlich auch für den PC verfügbar ist.
- Gameplay: Die Bewegungen auf dem Rasen sind realistischer, näher am echte Fußballspie und lassen viel Möglichkeiten, jenseits von roboterhaft vorprogrammierten Abläufen überraschende Moves zu machen. Die KI fordert mehr heraus, lernt maschinell dazu und muss ständig durch neue Tricks überlistet werden. Das ist ein großes Plus – hoffentlich wird dies nicht wieder mit dem ersten Titelupdate zurückgepatcht.
- Neue Videosequenzen (Cutscenes): Endlich, endlich wurde mal das Video für Titelgewinne überarbeitet, zumindest gibt es neue Kameraführungen. Auch die neuen Szenen bei der Verpflichtung oder Verabschiedung eines Spielers sind ein Gewinn an Realismus.
- Spielbare Highlights: Sehr gut programmiert ist die Möglichkeit, ein Spiel nicht ganz zu simulieren, sondern nur Schlüsselmomente wie Angriffe, Konter oder Abwehrsituationen zu spielen. So kommt man in der Karriere schnell voran, hat eine echte Chance, das Spiel zu gewinnen (oder zu verlieren) – und kann eine Saison auch schnell durchspielen.
- Halbzeit drei Minuten und fünf Auswechslungen: Auch die verkürzte Halbzeit für 3 Minuten ermöglicht Spielern, die mehr Wert auf Story und Management legen, ein schnelleres Durchspielen einer Saison. Die an die Realität angepassten 5 Auswechslungen bieten mehr Spielzeit für die B-Mannschaft oder Jugendspieler.
- Transferanalysetool: Ein nettes Gimmick ist die Bewertung von A bis F für einen abgeschlossenen Deal, und ein Hinweis, welcher Preis möglich gewesen wäre. Beziehungsweise wie der Transfer das Teamgefüge verändert.
- Reale Trainer auswählen: Endlich mit Carlo Ancelotti, Jürgen Klopp oder Max Allegri eine Karriere starten, darauf haben wir lange gewartet, eröffnet viele Möglichkeiten
- Create A Club verbessert: Beim Gründen eines eigenen Clubs kann man jetzt auch Namen, Geburtsdatum, Position, Nationalität und alle Werte verändern.
- Spielerkarriere verbessert: Die Begrenzung auf Level 25 fällt weg, damit kann sich der Pro zum Weltstar entwickeln. Die drei neuen Charaktertypen, mehr Videos und Interviews machen diesen Modus erst richtig spielbar.
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Und was ist negativ? Hier das CONTRA
- Der Fortschritt ist eine Schnecke: Bei fast allen Punkten oben könnte man allerdings auch anführen: Warum nur so wenig? Die wenigen neuen Videosequenzen wiederholen sich. All zu viele Videos kennen wir seit Jahren und langweilen. Ältere Konsolen haben weiterhin kein Hypermotion. Warum kann man bei Create A Club nicht das Aussehen ändern? Wieder mal bleibt EA auf halber Strecke stehen.
- Kein Modding – aber kein Editor: Das EA Anti-Cheat-Programm verursacht nicht nur Startprobleme, sondern verhindert bislang auch Modding oder Modifikationen am PC, womit eine riesige Modder-Szene extrem frustriert ist. Wenigstens hätte ein echter Editor diesen Makel ausgleichen können. Außer der Individualisierung am Beginn von Create A Club ist das aber weiter Mangelware.
- Keine Bundesliga-Trainer: Man kann zwar indische, norwegische oder australische Trainer auswählen, aber außer Edin Terzic aufgrund einer Premiumpartnerschaft von EA mit Borussia Dortmund sind die Coaches der ersten und zweiten Bundesliga spielen. Es fehlen die Lizenzen – ausgesprochen ärgerlich.
- Menü nicht praktikabel: Inzwischen haben wir uns an das neue Menü zwar ein wenig gewöhnt. Eine gewisse innere Logik (alles zum Team ist bei Team, von Jugend bis A-Mannschaft) ist ihm zwar eigen – aber praktikabel ist es nicht. In der “Zentrale” sind unwichtige Punkte wie Vorstandsziele verankert, die man vielleicht ein oder zwei Mal pro Saison anschaut, aber zur Mannschaftsaufstellung muss man sich durchklicken. Viel Aktionismus, wenig Nutzen.
- Nur kosmetische Änderungen: So nett das Transferanalysetool ist, ein paar mehr Finanzstatistiken und der zusätzliche Bildschirm mit dem Neuzugang – kriegsentscheidend ist das nicht. Im Prinzip ist der Karrieremodus haargenau so wie in den Vorjahren. Weitergehende Änderungen wie Stadionausbau, Umfeld oder private Anschaffungen des Trainers (was es für den Pro in der Spielerkarriere gibt) – sind EA allesamt nicht wichtig.
- Falsche Schwerpunkte: So schön die neue Spielerkarriere ist – 90 Prozent der Karrierespieler zocken mit einem Verein. Seit 2 Jahren legt EA aber großen Wert auf die Spielerkarriere und macht in der Vereinskarriere nur Mini-Reformen.
- Bekannte Bugs bleiben: Bei Create A Club wird beim Spieler des Spiels immer noch TEAM_030949X statt der Name des Vereins angezeigt. Bei der Spielankündigung im Hauptmenü wird auch der gewählte Stadionname nicht angezeigt. Die Einlaufhymne wird nicht abgespielt beim eigenen Club. Man darf gespannt sein, was noch kommt.
Fazit: Lohnt sich das Spiel?
Trotz der Mängel – ja. Vor allem für PC-Spieler eine grafische Revolution, optisch kommt das Spiel ganz anders daher und liefert ein neues Spielerlebnis. Die gesamte Optik des Spiels auch außerhalb der Partie ist verbessert und sieht edel aus, auch die Geräuschkulisse passt. Das neue Gameplay macht Spaß und ist eine Herausforderung. Insofern ist Fifa 23 – neben der üblichen irrsinnigen Arbeit, die 19 000 Spieler und Hunderten von Vereinen auf den neusten Stand gebracht zu haben – trotz Abstrichen empfehlenswert.