Endlich im Fifa 23 Karrieremodus mit den Stuttgarter Kickers wieder Bundesliga, erstmals seit der Saison 1992/93, als man tragisch knapp am Ende abstieg. Das soll um jeden Preis vermieden werden. Jürgen Klopp beschwört den Teamgeist (“Wir sind Schwaben, wir sparen uns das Verlieren”), im Mannschaftskreis vor dem Spiel macht der Kapitän Paul Polauke die Jungs heiß: “Auf geht’s, putzen wir den Dosenclub weg!”
Au weh – 1:5, die Kickers gehen gegen Leipzig und Timo Werner unter
Der erste Auftritt von Kontantinos Mavrpoanos, das Team trifft selbstbewusst und angriffslustig in der RedBull-Arena auf. Doch ausgerechnet der prominente Neuzugang schubst Dani Olmo leicht im Strafraum, der fällt um, Elfmeter. Wilde Proteste, doch vergeblich. Oyarzabal schiebt links ein, Ramon Castellucci fällt nach rechts. Die Kickers reagieren aber – noch, denn Kevin Dicklhuber schiebt wenig später zum 1:1 ein.
Wird es doch ausgeglichen? Pustekuchen – die Leipziger machen Powerplay, eneut Oyarzabal und Timo Werner erhöhen noch vor der Pause auf 3:1. Und es kommt noch dicker – der Neuzugang Ousmane Dembelé erhöht auf 4:1 und erneut Timo Werner auf 5:1. Ausgerechnet der Ex-VfB-Spieler aus Backnang bei Stuttgart schießt die Kickers ab. Tabellenletzter, das war bitter. “Wir haben heute Lehrgeld gezahlt, die Bundesliga ist härter als wir dachten”, sagt der erfahrene Coach Jürgen Klopp, “doch das wird noch. Ganz sicher. Glaubt mir.”
Konrad Riehle rettet den Saisonstart – überraschender Sieg gegen Union Berlin
Und doch ist nicht alles schwarz nach dem Sieg. Das erste Heimspiel in dem ausgebauten Waldau-Stadion, die Stimmung ist doch prächtig, auf der Waldau wird endlich wieder Bundesliga gespielt. Es geht wild hin und her, laut angefeuert von den heimischen Fans versuchen die Kickers, den eisernen Abwehrriegel zu brechen.
Doch dann schon wieder – Mavropanos säbelt Solanke um, schon wieder Strafstoß, 1:0 für Union. Jürgen Klopp brüllt wie wild die Schiedsrichter an, man hört was von “Benachteiligung” und “Bundesliga-Bonus”, doch es hilft nichts.
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Doch nach der Pause dreht sich die Partie: Konrad Riehle ballert in der 55. Minute einen GEwaltschuss ins Netz, Wahnsinn! 1;1, das Stadion steht Kopf. In der 73. Minute gibt es kein Halten mehr – Marco Schmitt, die Vereinsikone, erneut mit Fernschuss, 2:1. Denis Zagaria kommt für Mavropanos. Doch es bleibt spannend, Union belibt dran. In der 93. Minute erneut Riehle mit der Erlösung. 3:1, Saisonstart gerettet. “Das war so wichtig”, sagt Klopp, “jetzt ist alles mögich. Alles. Ja, ich meine wirklich alles.”
Zwei Kickers-Spieler lehnen Topangebote ab
Sie könnten gleich zu einem größeren Verein wechseln. Denis Zagaria (18) wäre für 10,5 Mio RB Salzburg, und Paul Polauke (18) gar für die Rekordsumme von 32,8 MIo Euro zu Tottenham gegangen. Da haben sich der Präsident Rafael Binkowski, der Trainer Jürgen Klopp und er Spieler doch mal tief in die Augen geschaut. Die große Chance? Doch Paul Polauke wollte nicht. “Die Spurs sind geil, aber es ist zu früh für mich”, sagt er. Und der Club könnte mit den Millionen einen guten Spieler kaufen, vielleicht sogar zwei. Aber würde es die Abwehr so stabil halten?
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Sieg gegen Hoffenheim – und ein weiterer Spieler bleibt
Auch gegen TSG 1899 Hoffenheim kann man bestehen, denn die Abwehr stecht bockelhart und David Braig macht ein goldenes Tor. So steht man nach drei Spieltagen auf Rang 8, mehr als man erwarten durfte. Zudem bliebt Tangudy Coulibaly, der nach den deprimierenden Jahren beim VfB Stuttgart hier endlich spielen darf, auch auf der Waldau und lehnt ein Angebot vom FC Fulhalm ab.
Jürgen Klopp wird Trainer des Monats
Was für eine Story – die Kickers stürmen von der Oberliga in die Bundesliga, und können sich erstaunlich gut behaupten. Jürgen Klopp wird erstmals zum Trainer des Monats gewählt, vor dem Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth klicken mal wieder die Kameras. “Ich freue mich darüber, aber vieli wichtiger ist mir, was die Mannschaft geleistet hat”, sagt er, “eigentlich müsste man sie zur Mannschaft des Monats ernennen. Ich bin nur der Regisseur, auf der Bühne stehen die Akteure.”
Rückschlag gegen Greuther Fürth vor dem Schlagerspiel gegen die Bayern
Man versucht es erst mal mit einer kleineren bayerischen Mannschaft. Greuther Fürth, wieder aufgestiegen nach dem Abstieg, scheint für die Kickers ein machbarer Gegner zu sein. Lange zeit neutralisiert sich alles, doch dann macht Raschl in der 61. Minute das 1:0. Kevin Dicklhuber gleicht aber fast umgehend aus.
Doch dann in der 92. Minute große Aufregung: Einmal mehr ist der für viel Geld vom VfB geholte Konstantinos Mavropanos der Unglücksrabe, er rempelt im Strafraum einen Fürther um. Der fällige Elfer geht rein, Ramon Castellucci erneut in der falschen Ecke. “Er muss besser aufpassen”, schimpft Jürgen Klopp über “Dinos”, wie der Grieche Mavropanos genannt wird. Bittere Niederlage, unnötig, ausgerechnet vor dem Spiel gegen die Bayern.
Wahnsinn – die Kickers bei den Bayern! Ein Gefühl von 1991 stellt sich ein …
Die Erinnerung ist da – 5. Oktober 1991, die Stuttgarter Kickers fahren nach München und siegen im Olympiastadion mit 4:1. Jürge Klopp lässt im Bus alte Videos von diesem historischen Ereignis laufen, um die Spieler zu motivieren.
Die Atmosphäre in der Allianz-Arena ist einzigartig, Zehntausende jubeln den Bayern zu, freundlicher Applaus für die kleinen Kickers. Einige Akteure von 1991 sind auch mit dabei. “Es ist heute in historischer Tag”, sagt der Trainer.
Der Präsident Rafael Binkowski war 15, als dieses Ereignis stattfand, kann sich aber noch gut erinnern. Die Kickers stehen zusammen, bilden einen Kreis. Außer Kontantinos Mavropanos hat niemand bisher in der Startelf gegen die Bayern gestanden. “Wir werden uns teuer verkaufen”, verspricht Kevin Dicklhuber.
Die Kickers verkaufen sich teuer – doch es reicht trotzdem nicht
Es geht los – die Kickers verteidigen wie wild, stürmen nach vorne, geben alles. So, wie es sich Klopp vorgestellt hat. Doch nach 18 Minuten ist der Zauber erst mal vorbei – denn die Bayern treffen zum 1:0. Brechen die Kickers zusammen?
Nein, im Gegenteil, sie greifen weiter an, gehen mutig in die Zweikämpfe. Und dann gelingt David Braig das Kunststück – tanzt die Abwehr aus, lässt sich anflanken – 1:1, in der 39. Minute kommt der Geist von 1991 wieder hoch.
In der Pause versucht man, den Teamspirit zu steigern, singt “Wir haben wieder 1991” und geht noch motivierter auf den Platz. Und Catellucci hält tatsächlich einige heftige Schüsse von Thomas Müller oder Joshua Kimmich.
Fast hat man einen sensantionellen Punkt mit nach Hause genommen – da bricht Kingsley Coman noch mal durch, haut den Ball unhaltbar rein. Grenzenlose Enttäuschung, man war nahe dran an einer kleinen Sensation. Aber Rang 10 nach dem Bayernspiel ist aller Ehren wert.
Sieg gegen Augsburg, Pleite gegen Köln – Klopp wird Trainer des Monats
Hoch erhobenen Hauptes zieht man von München weiter und empfängt auf der Waldu die “kleinen Bayern”, den FC Augsburg. “Zieht den Bayern diesmal die Lederhosen aus”, singen die Fans reichlich kreativ. Und das tun die Jungs in Blau. Zwei Mal Kevin Dicklhuber und einmal Dennis Braig – mit 3:0 werden die Puppenkisten-Spieler nach Hause geschickt. So reist man weiter nach Köln. Ein Hexenkessel, das Rheinenergiestadion. Man will gleich so weiter machen – Dennis Braig haut in der 6. Minute einen rein, Wahnsin!
Doch dann singen die Kölner Fans die Schwaben aus dem Stadion, drei Treffer, die Kickers wirken beindruckt von der Kulisse der Geißböcke. Sie kämpfen trotzdem bis zur letzten Minute, was allen Respekt abnötigt. Trotzdem darf sich Jürgen Klopp feiern lassen – der Aufsteiger Kickers sind in aller Munde. “Wie damals 1989, hoffentlich mit besserem Ausgang”, heißt es im Sportmagazin “Kicker”.