Eine fiktive Karrierestory über einen Wettstreit dreier Weltfußballer, die in der Türkei Trainer werden wollen!
Es ist der Sommer 2020, im Hotel Villa Real Madrid gibt es ein Gipfeltreffen der besonderen Art. Vom Balkon einer Luxussuite aus hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt. An einem mit Bastdecken bedeckten Tisch sitzen drei Legenden des Weltfußballs: Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Mesut Özil. Dass die drei Weltstars überhaupt an einem Tisch sitzen, ist schon eine Sensation. Alle drei befinden sich im Herbst ihrer Karriere: Özil ist 32, Messi ist 33 und Ronaldo 35 Jahre. „Wir könnten jetzt noch ein paar Jahre Spielen, Unsummen von Geld verdienen und bis Anfang 40 noch in den USA oder Saudi-Arabien spielen“, sagt Mesut Özil. „Oder aber wir machen etwas ganz Großes.“
Messi und Ronaldo schauen skeptisch, beide konnten sich noch nie ausstehen und wetteiferten stets, wer die größten Erfolge habe. „Gehen wir in die Türkei, mein großartiges Heimatland!“, sagt Mesut Özil, der ohnehin vorhat, zu Fenerbahce Istanbul zu wechseln, nachdem er bei beim FC Arsenal in London kaum noch zum Zug kommt.
Özils Szenario
Sein genialer Plan: Ronaldo, Özil und Messi werden Trainer in der Türkei. Die SüperLig ist sehr ausgeglichen, spannend und wird von den Istanbuler Vereinen dominiert. „Ich werde Trainer bei meinem Herzensverein Fenerbahce, Lionel übernimmt Besiktas und Cristiano Galatasaray. Jeder mit seiner Strategie – und wir wetten, wer mehr Meistertitel gewinnt. Jeder mit seiner Strategie.
Cristiano Ronaldo schaut skeptisch. Doch dann sagt Lionel Messi: „Ich bin dabei. Istanbul ist eine großartige Stadt, und die türkische Liga hat Potenzial.“ Das kann natürlich CR7 nicht auf sich sitzen lassen – und schlägt ein. „Wir sehen uns am Goldenen Horn von Istanbul!“, sagt Mesut Özil.
Medientrubel in Istanbul
Das Dachrestaurant des Hotels Arcadia Blue im Istanbuler Altstadtviertel Sultanehmet ist völlig überfüllt von Kameras und Sportjournalisten. Kann das wahr sein? Sitzen hier Cristiano Ronaldo, Mesut Özil und Lionel Mest mit den Vorständen von Galatasaray Istanbul, Fenerbahce und Besiktas auf einer Pressekonferenz – und stellen das ungewöhnlichste Fußballprojekt Europas vor?
Auch Nihat Özdemir, der Präsident des Fußballverbandes Türkiye Futbol Federasyonu, sitzt mit am Tisch. „Die SüperLig wird im Mittelpunkt der Fußballwelt stehen“, sagt er nicht ohne Stolz. Dann stellen die drei Ex-Weltfußballer ihre Strategien vor.
Lionel Messi bei Besiktas
Lionel Messi will auf türkische Spieler setzen, die schon etabliert sind und den Sprung nach ganz oben wagen wollen. „Besiktas ist die ideale Plattform, um von hier aus in Europa anzukommen“, verspricht er hoffnungsvollen Jungprofis aus dem Land. Schon eingetütet hat er die Verpflichtung von Ugurcan Cakir (24 Jahre) als Torwart von Trabzonspor, den 23-jährigen Stürmer Enes Ünal vom FC Gatafe, die beiden Verteidiger Yildirim Mert Cetin (23) vom AS Rom und Mert Müldür (21) von Sassuolo Calcio.
Für den Sturm wünscht er sich den 20-jährigen Nachwuchsmann Halil Dervisoglu vom FC Brentford. „Diese hoch veranlagten Spieler sollen die erfahrenen Kräfte wie Mensah, Hutchinson und Souza ergänzen und später die Führungsrolle übernehmen. Das Ziel ist klar: Nach den Meisterschaften 2016 und 2017 soll der Titel her. Und auch in der Champions League will Messi langfristig ein Wort mitreden.
Cristiano Ronaldo bei Galatasaray
Bei CR7 muss immer alles bombastisch sein. „Wir wollen nichts weniger als die Champions League gewinnen, spätestens im Jahr 2023“, sagt Cristiano Ronaldo, „und ich will besser sein als Lionel mit Besiktas.“ Deswegen investiert Ronaldo 50 Millionen Euro seines eigenen Vermögens und kündigt einen großangelegten Umbau des Kaders an, um mit Transfererlösen weitere Spieler zu kaufen.
So kann Ronaldo bereits die Verpflichtung von Hakan Chalhanoglu (26) vom AC Mailand verkünden, als Innenverteidiger kommt von Leicester City Cagpar Söyüncü (26) für 29 Millionen Euro. Zudem kommt der Innenverteidiger Ozan Kabak (20) von Schalke 04.Dafür werden unter anderem Marcao für 8,4 Millionen Euro nach Buenos Aires veräußert. Auch Younes Belhanda und Ryan Babel werden veräußert.
Mesut Özil bei Fenerbahce
Der ehemalige deutsche Nationalspieler und Weltmeister von 2014 spuckt nicht ganz so große Töne. „Ich will den Verein, der zuletzt 2019 und 2019 Meister war, wieder genau dorthin bringen“, sagt der 32-Jährige. Das Team um den brasilianischen Starspieler Luis Gustavo ist in Teilen überaltert, doch Özil will nicht auf „Jugendwahn“ setzen: „Wir behalten verdiente Spieler und können uns auch vorstellen, gute Sportler über 30 Jahre zu verpflichten“, sagt er.
Ob er da an den einen oder anderen Fußballer seiner eigenen Generation denkt? Özil will mit Fenerbahce vor allem mit jungen Talenten aus der Türkei arbeiten. „Dieses Land hat ein unglaubliches Reservoir an großartigen Fußballern, das wollen wir heben!“, sagt er. So werden Spieler ohne Potenzial wie Özdogan, Cerkin, Ciftpinar, Dirar und Cigeri auf die Transferliste gesetzt. Die erste wichtige Neuverpflichtung ist der Stürmer Ahmed Kutucu für 2,9 Millionen Euro von Schalke 04 und den 19-jährigen Orkun Köcökü für zentrale Mittelfeld.
Ein spanender Dreikampf
Nun beginnt also der Dreikampf, der die SüerLig schon seit ihrer Gründung 1959 geprägt hat, mit neuer Intensität. Spannend bleibt zu beobachten, wie der amtierende Meister Mediopol Besaksehir, ebenfalls eine Istanbuler Mannschaft, auf diese Herausforderung reagiert. Aber auch andere Teams Wie Bursaspor oder Trabzonspor, die ebenfalls schon Meister waren, wollen nicht nur einfach zusehen, wie die Superstars ihre Show abziehen. „Mich würde es diebisch freuen, wenn am Ende keiner der drei den Meisterpokal holt“, sagt der Trainer von Medipol Besaksehir, „mit uns wird zu rechnen sein, auch ohne Weltfußballer auf der Bank.“
Eine fiktive Karrierestory, Ähnlichkeiten zu real existierenden Personen sind rein zufällig!