Es ist wo weit: Der EA FC 24 Karrieremodus erblickt das Licht der Welt. Wir haben euch fünf Gründe aufgelistet, warum sich das Spiel lohnt und was es an Veränderungen bringt zum Fifa 23 Karrieremodus. Und ein wenig Kritik darf dennoch sein.
Also – hier kommen unsere fünf Gründe für das Spiel. Gemeckert wird ja anderswo schon genug 🙂
1. Revolution in Optik und Kameraführung
Im Zentrum von früher Fifa und jetzt FC 24 steht das Gameplay. Das Stadionerlebnis ist – bei aller Begeisterung für Management gerade im Karrieremodus – das Kernstück des Spiels. Hier glänzt EA mit seinen 19 000 Spielerlizenzen, organisiert in den bekannten Ligen und Vereinen mit Originalnamen. Die Kameraführung sowohl im Spiel als auch in den Videosequenzen wurden vollkommen überarbeitet.
Hypermotion V bietet – zumindest für NextGen-Konsolen und PC – einen erneuten Sprung in Sachen Animation, Realismus und Bewegungabläufen. Es fühlt sich viel mehr wie Fußball an, und das Stadion nimmt auch durch die vielen Zwischensequenzen – etwa in den Pausen – wirkt plastischer. Sogar die Sounds sind besser – das Klackern der Stutzen im Spielertunnel ist dafür signifikant.
Die Menüs sind aufgeräumter und einfacher – ein kleines Beispiel: Die Leistung der fünf besten Spieler ist direkt mit einem Klick erkennbar, in Fifa 23 war das wild durcheinander, oft wurde der schwächste Spieler gezeigt. Die Menüführung außerhalb des Spiels ist logischer und sieht cooler aus durch Transparanz-Optik.
Lest hier, was neu ist im Spiel!
2. Das Gameplay ist eine neue Herausforderung
Ja, natürlich fürchtet man wie jedes Jahr, dass nach wilden Protesten einiger Youtuber das Gameplay zurückgepatcht wird. Aber warten wir mal ab. In der seit dem 22. September Preload-Version jedenfalls ist es ein anderes Erlebnis auf dem Platz. Der Ball hüpft nicht statisch wie an der Linie gezogen heraus, wenn man etwa auf Blocken im Strafraum klickt. Oder findet wie durch Magie immer den Mitspieler des Gegners.
Stattdessen prallt der Ball ab, man kann ihn erobern, oder verlieren. Die Zweikämpfen sind nicht so statisch, sehen realitisch aus, und zeitigen nicht immer die gleichen Ergebnisse nach Schema F. Man kann den Ball besser steuern beim Schuss. Vor allem wurde das maschinelle Lernen deutlich verbessert – die CPU “lernt” den Gegner, denkt sich neue Tricks aus. Mit Sprinttaste vors Tor und ab die Luzi – das geht nicht mehr so gut.
3. Training und Strategie sind tolle Features
Natürlich wird nicht die Managementtiefe anderer Spiele wie der FM oder Anstoss erreicht. FC-24-Zocker sitzen eher nicht stundenlang vor einem Spiel in Mikromenüs, um noch die letzte Einstellung im Training zu optimieren. Aber: Durch das neue Training kann man jeden einzelnen Spieler besser coachen, einstellen und trainieren. Zumindest wer das möchte – sonst leistet die Einstellung “Ausgewogen” auch ordentliche Arbeit.
Interssant ist das Co-Trainersystem – hier kann man jeden Mannschaftsteil stärken, die Spieler individuell verbessern. So kann man das Team für Topspiele pushen, einzelne Spieler in den Fokus nehmen – hier bieten sich deutlich mehr Steuerungsmöglichkeiten als bisher. Nicht zuletzt ist die Spielphilosophie – also die grundsätzliche Strategie – ein interessantes Feature. So kann man sein eigenes System implementiren.
Nicht zu vergessen: Die Spielerkarriere ist noch umfangreicher geworden und macht länger Spaß. Die Frauenligen als “Turnier” sind cool. Und es gibt sogar noch Nationalmannschaften, nur keine WM mehr.
Welche Stadien im FC 24 neu sind – hier!
4. Es ändert sich nicht alles
Natürlich ist es nicht – wie von EA nach der Trennung von der Fifa vollmundig angekündigt – die totale Revolution in der Fußballspiel-Simulation geworden. So eng waren die Fesseln der Fifa wohl doch nicht. Oder EA hatte nie wirklich Interesse, ein völlig neues Spiel zu erfinden. Ja, wir würden uns deutlich mehr wünschen, ein Stadion bauen, das Trainingsgelände erweitern, realistischere Spielerentwicklung.
Aber wenn wir ehrlich sind: Es wird jedes Jahr geschimpft darüber, und irgendwie ist man doch froh, dass sich nicht alles ändert. Siehe die Diskussion ums Gameplay – es wird realistischer, das zwingt uns, die Gewohnheiten zu ändern. Das ist gut, aber eigentlich wollen wir einfach loszocken. Und das geht im EA FC 24 Karrieremodus – man kann da weitermachen, wo man in Fifa 23 aufgehört hat. Mit besserer Optik und Grafik, 1000 kleinen Verbesserungen. Im Rückblick ist das Spiel dann nach 5 Jahren eben doch ein anderes geworden.
5. Es macht einfach verdammt viel Spaß!
Wie immer sind die letzten Monate mit dem “alten” Spiel etwas zäh, weil man nach mehreren hundert Spielstunden alles schon zig mal gesehen hat und selbst die Menümusik in- und auswendig kennt. Jetzt ist dann doch ganz viel neu. Es gibt neue Stadien, oder neu aufgenommene Stadien. Die aktuellen Spielerkader, und die echte Fußballsaison ist angelaufen.
Jetzt wieder den Lieblingsverein zur Spitze Europas tragen, einen Fantasieverein oder Dorfclub nach oben bringen – oder in einer exotischen Liga eine Weltkarriere beginnen. Zusammen mit neuem Gameplay, neuen Videos und dem Reiz des Neuanfangs ergibt das – Euphorie. Wir haben richtig Bock auf das Spiel.
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Gibt es auch was zu kritisieren?
Allerdings. Bei aller Freude an Beständigkeit hat es sich EA schon mal wieder sehr einfach gemacht, vor allem im Karrieremodus. Das alte Spiel einfach geupdatet, die Kader eingebaut, die Kameraführung in einigen Videos einfach verändert – und ansonsten die selben Videosequenzen und Animationen einfach beibehalten. Jubel nach der Meisterfeier? Seit zehn oder mehr Jahren gleich.
Verkaufsverhandlungen? Seit zwei Jahren identisch. Die Zeitungsmeldungen? Bis auf ein paar Artikel zu den Neuigkeiten im Spiel (“Die Spieler sind unzufrieden mit der Teamstrategie”) identisch. Die Sprüche von Buschi und Fuss? Zu 90 Prozent gleich, ein paar neue Sätze aufgesagt. Warum kann man den Pro der Spielerkarriere mit Tattoos und einer coolen Raverbrille ausstatten, aber die normalen Spieler und den eigenen Trainer nicht?
Warum kann man das eigene Stadion immer noch nicht wirklich individualisieren? Und die Bug-Dichte ist wie immer hoch. Nach einer 1:6-Klatsche sagt der Trainer “Wir waren das bessere Team”. Der usnichtbare Spieler, der Absturz nach dem Entlassen eines Co-Trainers, das nervt. Und alle rätseln, warum die Einlaufszenen und Hymnen gecancelt oder verstümmelt wurden. Und warum immer noch keine deutschen Trainer?
Aber hey – was wäre ein neuer Karrieremodus-Teil ohne Kritik? Daher unser Fazit: Holt es euch, zockt und habt Spaß, wie jedes Jahr!